Propangas Geruch: Was tun bei Flüssiggas Geruch?

Der Gasgeruch von Propan ist für die menschliche Nase eigentlich kaum wahrnehmbar. Denn in seiner ursprünglichen Form handelt es sich bei dem Flüssiggas um einen farb-, geruchs- und geschmacklosen Stoff. Da unkontrolliert ausgetretenes Propan allerdings mit einigen Risiken verbunden ist, versetzen Anbieter den Brennstoff mit Geruchsstoffen. Wir erklären, wie Verbraucher den Gasgeruch von Propan erkennen und wie sie sich im Ernstfall richtig verhalten.

✅ Aktualisiert am 06.01.2021

Die Themen im Überblick:

Flüssiggas: Flexibel aber mit Risiken verbunden

Propangas ist ein fossiler Rohstoff, den Produzenten unter anderem bei der Förderung und Aufbereitung von Erdöl gewinnen. Er lässt sich in Gasflaschen oder Flüssiggastanks lagern und so besonders flexibel an nahezu jedem Ort einsetzen. Genau wie vom Erdgas gehen aber auch von Propan einige Risiken aus. So ist es schwerer als Luft. Tritt Propangas unkontrolliert aus, lagert es sich am Boden ab. Hier kann es den Sauerstoff verdrängen und im schlimmsten Falle zum Ersticken führen. Propangas ist außerdem leicht entzündlich. So können kleinste Funken zu einer folgenschweren Explosion führen, wenn die Luft in der Umgebung zu 1,7 bis 10,8 Prozent aus Propangas besteht.

Der Gasgeruch von Propan erinnert oft an faulige Eier

Trotz aller Gefahren: Schwere Gasunfälle sind heute selten. Denn viele Systeme und Sicherungen helfen, den unkontrollierten Gasaustritt zu verhindern oder diesen zumindest zu erkennen. Eine wichtige Schutzmaßnahme ist dabei das Beigeben von Duftstoffen, wodurch der typische Gasgeruch von Propan entsteht. Zum Einsatz kommen dabei geringe Mengen chemischer Substanzen, die weder giftig noch störend für die Gasgeräte sind. Das sogenannte Odorieren macht es aber möglich, den Gasgeruch von Propan zuverlässig zu erkennen. Wonach das Flüssiggas riecht, hängt dabei vom verwendeten Odoriermittel ab. Typisch sind zum Beispiel schwefelhaltige Substanzen wie Tetrahydrothiophen (THT) oder Mercaptan. Kommen diese zur Anwendung, erinnert der Gasgeruch von Propan stark an faule Eier.

Schwefelfreie Odorierung soll Schwefeloxide reduzieren

Auch wenn der Gasgeruch von Propan und anderen Brenngasen mit den schwefelhaltigen Substanzen gut zu erkennen ist, haben diese Nachteile. So entstehen bei der Verbrennung zusätzliche Schwefeloxide, die der Umwelt schaden können. Aus diesem Grund setzen Anbieter heute immer öfter schwefelfreie Odoriermittel wie Gemische aus Acrylsäureethylester, Acrylsäuremethylester oder 2-Ethyl-3-methylpyrazin. Der Einsatz dieser Stoffe sorgt dafür, dass der Gasgeruch von Propan an Klebstoff oder Lösungsmittel erinnert. Der Duft ist alltagsuntypisch, stechend sowie alarmierend und erfüllt somit die wichtigsten Anforderungen an ein Odoriermittel.

Gasgeruch von Propan liegt in der Luft: Was ist zu tun?

Liegt der Gasgeruch von Propan in der Luft, muss das nicht immer gleich Gefahr bedeuten. So kann zum Beispiel Restgas aus dem Gasschlauch austreten, wenn Verbraucher diesen von Gasflaschen, Grills, Gasstrahlern oder Öfen trennen. Ähnlich verhält es sich beim Flaschenwechsel und beim Startvorgang der Gasverbrauchsgeräte. Denn auch hier tritt immer eine kleine Menge Gas aus. Da der Stoff dabei nicht direkt verbrennt, verteilt er sich im Raum und sorgt hier für den typischen Propangasgeruch. In anderen Situationen sollten Verbraucher den Gasgeruch von Propan allerdings nicht wahrnehmen. Denn das würde auf eine Leckage hindeuten. Flüssiggas könnte unkontrolliert austreten und vor allem in Innenräumen schwere Unfälle verursachen.

Das richtige Verhalten beugt Gasunfällen vor

Wer den Gasgeruch von Propan bemerkt, sollte erst einmal Ruhe bewahren und nicht überstürzt handeln. Denn nur das richtige Verhalten hilft, Gefahren bestmöglich zu vermeiden. Die folgende Liste zeigt, worauf es dabei ankommt.

  1. Ruhig bleiben: Flüssiggas wird sehr viel Odorierungsmittel beigefügt. So riechen Sie schon kleinste Mengen sofort. Also nicht in Panik verfallen.
  2. Funkenbildung vermeiden: Wer den Gasgeruch von Propan wahrnimmt, muss offene Flammen und Funken ausschließen. Wichtig ist es dabei, elektronische Geräte abzustellen, Kerzen zu löschen und Öfen (wenn möglich) abzuschalten. Stecker von Haushaltsgeräten sollten in der Steckdose bleiben und auf das Telefonieren ist besser erst einmal zu verzichten. Übrigens: Auch Lichtschalter oder Klingeln sollten Verbraucher jetzt nicht betätigen. Denn diese könnten ebenfalls Funken bilden.
  3. Für Durchzug sorgen: In geschlossenen Räumen oder Fahrzeugen ist es wichtig, schnell Fenster und Türen zu öffnen. Auf diese Weise senken Verbraucher die Gaskonzentration und mindern damit auch das Explosionsrisiko. Verursacht eine Gasflasche den Gasgeruch von Propan, ist diese möglichst ins Freie zu bringen. Vorher müssen Verbraucher das Ventil bestmöglich verschließen. Bitte auf keinen Fall die Dunstabzugshaube anstellen.
  4. Gashahn abstellen: Tritt Flüssiggas aus einer fest installierten Anlage aus, ist im nächsten Schritt der Gashahn zu verschließen. Das verhindert, dass noch mehr Gas austritt und die Konzentration in der Luft weiter ansteigt. Ist der Gashahn zu, begeben sich Verbraucher ins Freie. In Mehrfamilienhäusern müssen sie dabei auch die Nachbarn dazu auffordern, das Gebäude zu verlassen. Da Klingeln Funken verursachen können, sollten Verbraucher dabei lieber klopfen oder rufen.
  5. Feuerwehr alarmieren: Draußen angekommen ist es nun an der Zeit, die Feuerwehr zu alarmieren. Das Telefon können Verbraucher dabei benutzen, wenn sie sich in sicherer Entfernung zur Gefahrenquelle befinden.

Wer die vier Schritte befolgt, kann Gasunfälle sicher vermeiden. Denn in den meisten Fällen sind diese die Folge von fahrlässigem Verhalten.

Leckagen an der Gasanlage finden

Tritt der Gasgeruch von Propan häufiger auf, sollten Verbraucher oder Fachexperten unbedingt nach undichten Stellen suchen. Typische Ursachen sind zum Beispiel falsch angeschlossene Armaturen, poröse sowie undichte Gasschläuche oder Defekte an den Gasverbrauchsgeräten. Mit Lecksuchspray oder wenig verdünntem Seifenwasser lassen sich undichte Stellen in der Regel schnell identifizieren.

Undichtigkeiten vorbeugen: Diese Tipps helfen

Vor allem bei Gasflaschen können Verbraucher Undichtigkeiten und Gasunfällen mit den richtigen Tipps einfach vorbeugen. Wichtig ist dabei vor allem die regelmäßige Wartung und Inspektion der Gasanlagen. Darüber hinaus kommt es auch darauf an, die Ventile sauber, fett- und ölfrei zu halten. Nur so lassen sich die Gasflaschen richtig absperren, sodass kein Gas austreten kann. Außerdem sind folgende Punkte zu beachten:

  • Gasflaschen sicher lagern und mit Gasflaschenwagen transportieren
  • Etiketten oder Aufkleber nicht von den Behältern abreißen
  • Defekte Behälter austauschen und nicht mehr verwenden
  • Gasflaschen nie selbst befüllen oder zweckentfremden
  • Gasgeruch von Propan immer sofort auf die Spur gehen

Übrigens: Genau wie Gasanlagen mit Propangasflaschen sollten auch fest installierte Flüssiggasanlagen regelmäßig von Fachpersonen kontrolliert werden.

Ist Ihre Flüssiggasanlage oder ihr Gastank defekt? Holen Sie sich Angebote für einen neuen Gastank ein!

Angebot neuer Flüssiggastank

Gasmelder sorgen zusätzlich für Sicherheit

Wer Flüssiggas in Innenräumen verwendet und seiner Nase nicht vertraut, kann auch spezielle Gasmelder installieren. Die Geräte sind bereits für 30 bis 100 Euro erhältlich und helfen, ausgetretenes Gas sicher zu bemerken. Fällt Verbrauchern der Gasgeruch von Propan nicht auf, alarmieren die Gaswarngeräte mit einem schrillen und lauten Ton. Sinnvoll sind die Lösungen aber nicht nur in Wohngebäuden. Auch Besitzer von Wohnwagen und Wohnmobilen leben mit den Warnmeldern ruhiger.

top