Heizung im Hochwassergebiet: Diese Möglichkeiten gibt es

Richtige Heizung für Hochwasser

Geht es um die neue Heizung, spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Das gilt hauptsächlich dann, wenn Verbraucher nach einer Heizung im Hochwassergebiet suchen. Denn neben üblichen Entscheidungskriterien wie den Kosten oder der Langlebigkeit zählt hier auch der Sicherheitsaspekt. Kommt es zu einem Hochwasser, dürfen keine umweltgefährdenden Stoffe austreten, was es vor allem für Ölheizungen schwer macht. Doch welche Alternativen eignen sich als Heizung im Hochwasserschutzgebiet? Die folgenden Abschnitte geben einen Überblick.

Jetzt Flüssiggastank Angebote erhalten

✅ Aktualisiert am 28.06.2024

Die Themen im Überblick

Diese Anforderungen muss eine Heizung im Hochwassergebiet erfüllen

Starke Regenfälle, über die Ufer tretende Gewässer und vollständig überflutete Orte: Alle diese Phänomene scheint es heute immer häufiger zu geben. Wer in einem sogenannten Hochwasserschutz- oder Risikogebiet lebt, weiß das aus eigener Erfahrung. Während sich das Gebäude in vielen Fällen schützen oder zumindest trockenlegen lässt, stellt die Heizungsanlage eine größere Gefahr für Haus und Umwelt dar. Das gilt hauptsächlich dann, wenn sie mit Öl arbeitet. Denn alte Heizöltanks können aufschwimmen, zu Schaden kommen oder sogar auslaufen. Vor allem letzteres ist dramatisch, da es mit schweren Folgen für die Umwelt einhergeht.

Im Überblick: Diese Eigenschaften schützen Umwelt und Heizung bei Hochwasser

Da stellt sich die Frage, welche Heizung im Hochwassergebiet besser geeignet ist. Um eine Antwort zu finden, sind erst einmal die wichtigsten Anforderungen an eine Heizung für Hochwasser- und Risikogebiete festzulegen:

  • Tanks und Speicher müssen fest an ihrem Aufstellort verankert sein
  • Gefahrstoffe dürfen nicht austreten und in Haus oder Umwelt gelangen
  • Brennstoffe sind vor hoher Feuchtigkeit und Wassereintritt zu schützen

Öl- und Holzheizungen eignen sich nicht für den Einsatz in Hochwassergebieten

Folgt man diesen Vorgaben, lassen sich einige Arten von vornherein ausschließen, wenn Sie eine Heizung für Hochwasser- und Risikogebiete suchen. Dazu gehört allen voran die Ölheizung, da sie mit wassergefährdenden Stoffen arbeitet. Ungeeignet sind außerdem auch Holz-, Pellet- und Hackschnitzelanlagen. Denn diese sind auf trockene Brennstoffe angewiesen. Während Scheitholz nach einer Überschwemmung wieder trocknen kann, lassen sich Pellets und Hackschnitzel dann oft nicht mehr verwenden. Das gilt vor allem für Holzpellets, die bei Kontakt mit Wasser aufquellen und kapitale Schäden an der Anlage verursachen können.

Infobox: Das Hochwasserschutzgesetz II beschäftigt sich explizit mit Ölheizungen in Überschwemmungs- und Risikogebieten. Es fordert, bestehende Anlagen entsprechend nachzurüsten und gestattet den Einbau einer neuen Ölheizung in ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten nur in Ausnahmefällen. Im Beitrag „Heizöltank im Überschwemmungsgebiet geben wir ausführliche Informationen zu diesem Thema.

Überblick: Optimale Heizung für Hochwasserschutz- und Risikogebiete

Geht es um die Heizung für Überschwemmungsgebiete und Risikogebiete, gibt es inzwischen zahlreiche Alternativen zu Öl und Holz. Zu nennen sind dabei Infrarotheizungen, Gasheizungen, Flüssiggasheizungen und Wärmepumpen. Was diese auszeichnet, zeigt die folgende Übersicht.

Jetzt Flüssiggastank Angebote erhalten

Infrarotheizungen arbeiten ganz ohne wassergefährdende Stoffe

Eine der sichersten Heizungen für Hochwasser-, Überschwemmungs- und Risikogebiete ist die elektrisch betriebene Infrarotheizung. Denn die Technik kommt ganz ohne Brennstoffe und wasserführende Leitungen aus. Die Heizplatten befinden sich zudem meist an der Decke, wo sie lange vor eindringendem Wasser geschützt sind. Ein Nachteil der Technik sind jedoch die hohen Stromkosten. Zu diesen kommt es durch hohe Strompreise, wenn die Infrarotheizung allein in einem unsanierten Altbau arbeitet. Hocheffizient gebaute oder sanierte Gebäude lassen sich hingegen deutlich günstiger mit der Infrarottechnik beheizen.

Wärmepumpen eignen sich nicht für jedes Gebäude im Bestand

Genau wie die Infrarotheizung arbeitet auch die Wärmepumpe ohne Brennstoffe. Denn sie nimmt Wärme aus der Umwelt auf und macht diese zum Heizen nutzbar. Der dazu benötigte Kältekreislauf ist hermetisch abgeschlossen und nicht gefährlich. Gleiches gilt für Sole-Leitungen und Brunnen im Boden, wenn Sie sich für eine Erd- oder Wasserwärmepumpe entscheiden. Um Schäden an der Anlage zu verhindern, empfehlen Experten allerdings, die Heizung bei Hochwasser vom Stromnetz zu trennen. Während fest installierte Anlagen mit Sandsäcken oder ähnlichem zu schützen sind, sollten Monteure die Außeneinheiten von Split-Klima-Anlagen besser demontieren und an einem anderen Ort aufstellen.

Ein großer Nachteil der Wärmepumpentechnik ist allerdings, dass sie sich nicht für alle Gebäude eignet. Sind die Vorlauftemperaturen beispielsweise zu hoch, kann das mit hohen Heizkosten einhergehen. In effizient sanierten oder frisch gebauten Häusern besteht das Problem nicht. Hier ist die Heizwassertemperatur so niedrig, dass die Anlage energiesparend heizt.

Gasheizungen stellen bei richtiger Handhabung kein Risiko dar

Vergleichsweise gefahrlos ist auch der Einsatz einer Gasheizung. Gas ist kein wassergefährdender Stoff. Es kann im Schadensfall einfach entweichen und sorgt erst einmal nicht für Probleme. Zu diesen kann es allerdings kommen, wenn die Hauptabsperreinrichtung im Notfall geöffnet ist und mechanische Einwirkungen die Leitung beschädigen. Denn dann tritt Gas aus, das zu Erstickungen oder Explosionen führen kann. Experten empfehlen daher, die Hauptabsperreinrichtung zu schließen, wenn es mit Gasheizung zu einem Hochwasser kommt.

Übrigens: Experten raten nicht nur dazu, den Gashahn zu schließen. Sie empfehlen auch, bewegliche Teile im Bereich der Heizung wegzuräumen, um mechanische Schäden bei einem Hochwasser so gut wie möglich zu verhindern.

Flüssiggasheizung eignet sich für Risiko- und Hochwassergebiete

In vielen Regionen unseres Landes ist die Auswahl deutlich kleiner und Holz oder Öl sind häufig die einzigen bekannten Alternativen. Ist das der Fall, können Sie auch über eine Flüssiggasheizung für das Überschwemmungs- oder Risikogebiet nachdenken. Die Anlage verbrennt Gemische aus Propan und Butan, die dazu in einem Tank vor dem Haus lagern. Da die Gase schon bei geringem Druck in die flüssige Phase übergehen, lässt sich auf diese Weise auch auf kleinem Raum sehr viel Energie speichern. Kommt es zu einem Hochwasser, stellt das Gas kaum eine Gefahr dar. Denn es ist nur in begrenzten Mengen vorhanden und nicht gewässerschädigend. Voraussetzung ist jedoch die fachgerechte und hochwassersichere Montage der Flüssiggastanks und Leitungen.

Übrigens: Möchten Sie eine Flüssiggasheizung im Hochwassergebiet einsetzen, muss der Tank hochwassersicher installiert werden. Das funktioniert zum Beispiel mit speziellen Bändern, die an einer Betonbodenplatte befestigt sind. Entscheiden Sie sich für diese Lösung, können Sie Tanks ober-, halb- oder komplett unterirdisch im Garten installieren lassen.

Jetzt Flüssiggastank Angebote erhalten

Flüssiggastank hochwassersicher einbauen lassen: So funktioniert es

Entscheiden Sie sich für eine Flüssiggasheizung im Hochwasser-, Überschwemmungs- oder Risikogebiet, kommt es auf die fachgerechte Installation der Tanks an. Wichtig ist dabei vor allem die Verankerung im Boden, um das Auf- und Wegschwimmen zu verhindern. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt die folgende Übersicht:

  • Aufstellung eines oberirdischen Tanks auf einer massiven Bodenplatte
  • Verankerung des Tanks für die Heizung im Hochwassergebiet an der Bodenplatte
  • Schutz der Armaturen mit einer Haube vor Beschädigungen durch Treibgut
  • Installation unterirdischer Tanks auf einem passend dimensionierten Fundament
  • Verankerung des Tanks mit Stahlbändern an der Bodenplatte aus Beton
  • Alternativ ist zur Auftriebssicherheit die Montage von Flügeln ins Erdreich möglich
  • Installation eines wasserdichten Domschachts zum Schutz der Armaturen
  • auch die Tank-Montage auf dem Flachdach ist möglich, wenn es der Last standhält

Ausführliche Informationen und Maße finden Sie im Beitrag „Flüssiggastank: Vorschriften, Abstände und Grenzen 2023 In aller Regel kennen sich auch Anbieter von Flüssiggastanks mit den Vorgaben aus. Sie halten diese zuverlässig ein und unterstützen beim Genehmigungsprozess nach § 78 Wasserhaushaltsgesetz (WHG).

Hier erkennen Sie, ob Sie in einem Gebiet mit Hochwassergefahr leben

Bauen Sie neu oder haben Sie vor, ein bestehendes Haus zu kaufen? Dann prüfen Sie zunächst, ob es sich bei dem geplanten Wohnort um ein Überschwemmungsgebiet oder ein Risikogebiet handelt. Um Sie dabei zu unterstützen, stellen die einzelnen Bundesländer entsprechende Karten zur Verfügung. Ansprechpartner ist dabei in aller Regel das Landesamt für Umwelt. Aber auch die Mitarbeiter des örtlichen Bauamts sollten Ihnen die nötigen Informationen geben oder beschaffen können.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Auswahl der passenden Heizungsart

Warum kommt nicht jede Heizung im Hochwassergebiet infrage?

Ölheizungen sind bei Überschwemmungen problematisch, weil sie umweltschädliche Stoffe freisetzen könnten. Holz-, Pellet- und Hackschnitzelanlagen sind ebenfalls ungeeignet, da sie trockene Brennstoffe benötigen. Scheitholz kann nach einer Hochwassersituation zwar getrocknet werden. Für Pellets und Hackschnitzel gilt das aber nicht. Riskant sind hauptsächlich Pellets, die durch das Wasser aufquellen und Schäden an der Anlage verursachen können.

Welche Lösung eignet sich für Hausbesitzer bei Hochwassergefahr?

Infrage kommen Infrarotheizungen, Wärmepumpen, Gasheizungen und Flüssiggasheizungen. Während die ersten beiden Lösungen in ungeeigneten Gebäuden zu hohen Heizkosten führen, ist der Gashahn einer Gasheizung bei Hochwassergefahr abzuschließen. Liegt kein Gas an und Sie entscheiden sich für Flüssiggas, muss der Tank hochwassersicher aufgestellt werden.

Worauf ist beim Einbau von Gastanks im Hochwassergebiet zu achten?

Die Installation muss so erfolgen, dass der Tank nicht aufschwimmen kann. Realisieren lässt sich das mit einem schweren Betonfundament, auf dem Experten den Tank arretieren. Alternativ kommen bei erdbedeckten Tanks auch Erdflügel als Auftriebsschutz infrage.

top