BHKW: Flüssiggas oder Öl – Kosten, Funktion & Vergleich

Flüssiggas-BHKW oder Heizöl-BHKW – lohnt es sich? In diesem Artikel erfahren Sie alles was Sie wissen müssen zum Vergleich der Energieträger, Förderung, Wirtschaftlichkeit, Kosten & Preise, für wen sich ein BHKW eignet, welche BHKW Anbieter und Größenklassen es gibt sowie den Heizöl und Flüssiggasverbrauch eines BHKW. Flüssiggas1.de beantwortet in diesem Beitrag alle Fragen zum Thema BHKW.

✅ Aktualisiert am 12.01.2021

Die Themen im Überblick

Was ist ein BHKW?

Ein Blockheizkraftwerk ist ein Motor der Strom produziert und mit der Abwärme des Motors zum Beispiel ein Mehrfamilienhaus oder ein Schwimmbad beheizt. Der Strom kann in Produktionsprozessen, für ein Elektroauto oder einfach für die Beleuchtung benutzt werden. Blockheizkraftwerke gibt es mit klassischem Ottomotor, Dieselmotor, Stirlingmotor oder auf Basis einer Brennstoffzelle.

Die Umwandlung von Energie in Strom

Durch die Umwandlung der Energie in wertvollen Strom und gleichzeitig auch Wärme, wird die zugeführte Energie sehr gut ausgenutzt. Demzufolge freuen sich die Umwelt und das Konto des BHKW-Eigentümers gleichermaßen.

Wie funktioniert ein BHKW?

Ein BHKW gehört zur Gruppe der KWK-Systeme. KWK steht für Kraft-Wärme-Kopplung. In der Bezeichnung erkennt man die Grundlage der Funktionsweise des BHKW: Kraft (zum Antreiben eines Stromgenerators) wird mit Wärme gekoppelt. Dies geschieht in verschiedenen Technologien:

  • Motor BHKW

    Hier treibt ein Otto-Motor, ein Dieselmotor oder ein Stirlingmotor, wie man sie jeweils aus dem Auto kennt, den Generator des Blockheizkraftwerks an. Diese Technologie ist mit Abstand am weitesten verbreitet. Der Ottomotor für ein Erdgas oder Flüssiggas BHKW nimmt in dieser Gruppe wiederum den mit großem Abstand größten Marktanteil ein. Darauf folgen dann Diesel BHKW, die mit Heizöl oder Pflanzenöl betrieben werden.

  • Gasturbinen BHKW

    Die gasbetriebene Turbine auf Erdgas oder Flüssiggasbasis ist eine ebenfalls erprobte Technologie. Hier treibt eine Turbine, wie man sie zum Beispiel aus dem Flugzeugbau kennt, den Generator des BHKWs an. Die Gasturbine gibt es als Erdgas- und Flüssiggas Blockheizkraftwerk. Da die Technologie aber deutlich teurer ist als der Otto-Motor, wird diese hauptsächlich zur Prozessdampferzeugung eingesetzt.

  • Brennstoffzelle

    Hier findet die sogenannte „kalte Verbrennung“ statt. Dabei wird elektrochemisch Strom und Wärme hergestellt. Eine Technologie, die in Japan schon hundert-tausendfach eingesetzt wird, in Deutschland gerade erst ankommt. Großer Vorteil ist hier die sehr saubere „Verbrennung“ und der hohe elektrische Wirkungsgrad von bis zu 60 %. Es gibt Wasserstoff-, Erdgas- und Flüssiggas Brennstoffzellen.

Vergleich der BHKW-Energieträger

Nimmt man den großen Zukunfts-Energieträger Wasserstoff heraus, gibt es vier Energieträger für ein BHKW. In der Stadt stellt man sich die Frage: Erdgas oder Heizöl und in ländlichen Regionen Flüssiggas oder Öl? Die Tabelle zeigt die Vor- und Nachteile der Energieträger und zieht den Vergleich Flüssiggas oder Öl?

Erdgas-BHKW / Biogas-BHKW Flüssiggas-BHKW Heizöl-BHKW Planzenöl-BHKW
+ Sehr sauber
+ niedrige Wartungskosten
+ sehr kostengünstig
+ sehr hohe Wirkungsgrade
+ Sehr sauber
+ niedrige Wartungskosten
+ kostengünstig
+ sehr hohe Wirkungsgrade
+ kostengünstig
+ hohe Wirkungsgrade
+ Wenn nachhaltig produziert, CO2-neutral
+ gute Wirkungsgrade
– nicht überall verfügbar – überall verfügbar  -vergleichsweise unsaubere Verbrennung, dadurch hohe Wartungskosten
– geringerer Lebensdauer des Geräts
– unsauberste Verbrennung, sehr hohe Wartungskosten
– Brennstoff teuer
– kaum Modelle im Markt

Erdgas und Flüssiggas sind den Heizöl-BHKW überlegen. Ein Holzpellet-BHKW wird auch immer wieder angekündigt, hat aber nie die Marktreife erreicht.

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Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit eines Öl- oder Flüssiggas-BHKW?

Viele Leute fragen sich: Lohnt sich ein BHKW? Hier gibt es eine einfache Antwort – je mehr Stunden im Jahr die KWK Geräte laufen und umso mehr Strom man selber verbrauchen kann, umso besser. Das Jahr hat 8.760 Stunden. Eine Faustformel sagt ab 5.500 Stunden kann ein BHKW sich gut rechnen, manchmal auch schon vorher.

10-30 % der Spitzenwärmeleistung

Als Faustformel gelten 10 – 30 % der Spitzenwärmeleistung als elektrische Leistung des BHKW. Da die thermische Leistung (Wärmeproduktion) des BHKW meist doppelt so hoch ist wie die elektrische Leistung, kann man damit also 30-70 % des Wärmebedarfs eines Objektes decken.

KWK Beispielrechnung

Ein Beispiel. Im Gebäude steht ein Kessel mit 100 kW Leistung und einem Jahresverbrauch von 200.000 kWh Flüssiggas. Wir wählen ein BHKW mit 10 kW elektrischer und 20 kW thermischer Leistung. Bei 6.500 Betriebsstunden produzieren wir also 65.000 kWh Strom und 130.000 kWh Wärmeenergie.

BHKW lohnt sich bei hohem Energieverbrauch

Die Wärme bringt das Flüssiggas-BHKW im Gebäude unter. Aber entscheidend ist der Strom. Hier wäre ein Verbrauch, der deutlich über 65.000 kWh liegt, natürlich gut damit man einen hohen Eigenverbrauchsanteil vom BHKW-Strom hat. Denn hier spart man zwischen 10 und 20 Cent je kWh.

Vergleicht man nun das Flüssiggas-BHKW mit dem Öl-BHKW, gewinnt fast immer das Flüssiggas-BHKW. Das liegt in erster Linie an den geringeren Anschaffungs- und Wartungskosten.

 

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Für wen eignet sich das BHKW?

Wenn man sich die zahlen in unserem Beispiel anschaut, fragt man sich, lohnt sich ein BHKW im Einfamilienhaus? Die kleinsten BHKW haben ungefähr 1 kW elektrische Leistung – macht bei wirtschaftlich gewünschten 6.500 Betriebsstunden auch 6.500 kW Stunden Strom.

BHKW empfiehlt sich nicht im Einfamilienhaus

Aber welche Familie benötigt so viel Strom, beziehungsweise besser noch mehr Strom und Wärme? Für das Einfamilienhaus lohnt sich demnach eher eine moderne Brennstoffzelle. Brennstoffzellen haben geringere Leistungen und einen besseren Wirkungsgrad.

Für wen eignet sich ein Öl- oder Flüssiggas-BHKW?

  • Hotel, Pension
  • Mehrfamilienhaus
  • Schwimmbad, SPA, Sauna
  • Schule, Kindergarten
  • Bäckerei, Metzgerei, Molkerei, Lackiererei
  • Landwirtschaft
  • Altenheim, Pflegeheim
  • Industrie

Was sind die Kosten und Preise für ein Heizöl- oder Flüssiggas BHKW?

Die Kosten für ein Flüssiggas-BHKW beginnen bei rund 10.000 € für das BHKW. Natürlich schwanken die BHKW-Preise von Hersteller zu Hersteller und Gerät zu Gerät. Ein Flüssiggas-BHKW mit neuer Flüssiggas-Brennwertheizung, Ausbau der alten Heizung und Installation beginnt für kleine Geräte (1 kW) bei rund 20.000 €.

Heizöl BHKW etwas teurer

Die Öl-BHKW sind ein wenig teurer. Auch bei der Größe des BHKW muss man die Kosten betrachten. Ein BHKW der 5 kW-Klasse kostet zum Beispiel inklusive Installation rund 40.000 €. Pro kW-Leistung gerechnet, ist das große Flüssiggas-BHKW wesentlich günstiger. Das sollte man bei der Entscheidung bedenken.

Welche BHKW-Größen gibt es?

  • Nano BHKW – bis 2,5 kW
  • Mikro-BHKW – bis 15 kw
  • Mini-BHKW – bis 50 kW
  • BHKW – ab 50 kW

Welche Flüssiggas-BHKW Anbieter gibt es?

Auf dieser Liste finden Sie eine Auswahl der bekannten Hersteller, die auf der Liste der förderfähigen KWK-Anlagen bis 20 KW der BAFA stehen.

  • Flüssiggas BHKW Anbieter
    • 2G Energietechnik GmbH
    • A-TRON Blockheizkraftwerke
      GmbH
    • Bosch KWK Systeme GmbH
    • EC Power A /S
    • Energiewerkstatt GmbH & Co KG
    • ETZ GmbH & Co. KG
    • Giese GmbH
    • Kirsch GmbH
    • Kuntschar u. Schlüter GmbH
    • KW Energie GmbH & Co. KG
    • Remeha GmbH
    • RMB Energie GmbH
    • SenerTec Kraft-WärmeEnergiesysteme
      GmbH
    • Vaillant GmbH
    • Viessmann Werke Allendorf
      GmbH
  • Öl-BHKW Anbieter
    • Giese GmbH

Auch hier zeigt sich: Bei Knapp 200 BHKW-Geräten auf der Liste der BAFA ist nur ein einziges ölbetriebenes BHKW förderfähig. Kein Holzpellet-BHKW und enbenso kein Pflanzenöl-BHKW ist förderfähig. Bis auf das eine Gerät von Giese sind alle förderfähigen BHKW gasbetrieben. Marktführer ist unseren Informationen zu Folge das BHKW Dachs von SenerTec, danach folgen die BHKW von Viessmann, Vaillant und Buderus.

Wie hoch ist der Heizölverbrauch oder der Flüssiggasverbrauch eines BHKW?

Der Flüssiggasverbrauch lässt sich so grob so berechnen: ((Elektrische Leistung + Thermische Leistung) x 1,1 für den Wirkungsgradverlust) x die Betriebsstunden.

Um in unserem Beispiel von oben zu bleiben (10 kW + 20 kW) x 1,1 = 33 kW x 6.500 Betriebsstunden. Das ergibt einen Flüssiggasverbrauch von 214.500 kWh pro Jahr.

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