Bio Flüssiggas (LPG): Einsatz, Vorteile und Kauf

Raffinerie in der auch Bioflüssiggas hergestellt werden kann

Mit Bio-Flüssiggas CO2-sparend heizen? Und das so einfach und unkompliziert wie mit Erd- oder Flüssiggas? Bio-Flüssiggas (auch Bio-LPG) macht genau das möglich. Das Bio-LPG lässt sich unter anderem aus industriellen Abfällen sowie tierischen oder pflanzlichen Reststoffen herstellen und ohne Umrüstarbeiten in jeder Gasanlage einsetzen. Hersteller liefern den Brennstoff wie gewohnt in verflüssigter Form. Er kommt per Tankwagen und lässt sich im bestehenden Flüssiggastank bevorraten – entweder allein oder gemischt mit konventionellem Flüssiggas. Aber warum lohnt sich Bio-Flüssiggas? Welche Einsatzbereiche gibt es und wo kommt die regenerative Flüssiggas-Alternative eigentlich her? Flüssiggas1.de gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und Informationen zum Bio-Flüssiggas-Preis.

✅ Aktualisiert am 24.01.2024

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Die Themen im Überblick

Bio-Flüssiggas ist nachhaltiges LPG für jeden Einsatzbereich

Bei Bio-Flüssiggas (auch Bio-LPG oder Bio-Propan) handelt es sich um einen biogenen Kraft- und Brennstoff. Dieser basiert anders als konventionelles Flüssiggas nicht auf fossilen, sondern auf regenerativen oder recycelten Quellen. Neben industriellen Abfällen gehören dazu unter anderem auch tierische sowie pflanzliche Reststoffe. Diese verarbeiten Produzenten in verschiedenen Prozessen zu einem Gas, das sich technisch nicht vom fossilen Propangas (C3H8) unterscheidet. Es lässt sich in Flüssiggastanks bevorraten und nahezu überall einsetzen. Außerdem ist der nachhaltig produzierte Energieträger deutlich schonender für Umwelt und Klima als Heizöl, Erdgas oder fossiles Flüssiggas.

Bis zu 90 Prozent Einsparung der CO2-Emissionen ohne Investition

Da Produzenten bei der Herstellung von Bio-Flüssiggas auf Abfall-, Rest- und nachwachsende Rohstoffe setzen, ist die CO2-Bilanz deutlich besser als bei der fossilen Alternative. So sparen Sie bei Bio-LPG aus nachwachsenden Rohstoffen in der Regel 40 bis 60 Prozent und bei Gasen aus Abfall- sowie Reststoffen sogar bis zu 90 Prozent CO2 ein. Anders als bei herkömmlichen Sanierungen fallen dafür keine Investitionskosten an. Sie kaufen Bio-Flüssiggas bei einem Anbieter Ihrer Wahl und profitieren sofort von der grünen Eigenschaft. Wie Bio-Flüssiggas dabei im Vergleich zu anderen Energieträgern abschneidet, zeigt die folgende Tabelle.

Brennstoff CO2-Äquivalent Einsparung mit Bio Flüssiggas (aus Abfall- und Reststoffen)
Heizöl ca.320 g/kWh ca. 86 Prozent
Erdgas ca.250 g/kWh ca. 82 Prozent
Flüssiggas (konventionell) ca. 260 g/kWh ca. 83 Prozent
Bio LPG (aus nachwachsenden Rohstoffen) ca. 140 g/kWh ca. 68 Prozent
Bio LPG (aus Abfall- und Reststoffen) ca. 45 g/kWh

Anders als bei der Verbrennung von Erdgas, Heizöl oder Holz lässt sich Bio-Flüssiggas nahezu frei von Feinstaub, Ruß und Asche verwenden. Neben der besseren CO2-Bilanz ist der Brennstoff damit ganzheitlich betrachtet besser für Klima und Umwelt.

Hohe Qualität und Nachhaltigkeit durch eigene Zertifikate garantiert

Wer fossiles Flüssiggas bezieht, kennt in den seltensten Fällen seinen Ursprung. Bei Bio-Flüssiggas ist das anders. Denn dabei handelt es sich um einen zertifizierten Energieträger, dessen Produktions- und Wertschöpfungskette komplett rückverfolgbar ist. Wenn Sie Bio-Flüssiggas kaufen, wissen Sie also immer, welche Ausgangsstoffe zum Einsatz kamen und wie die individuelle CO2-Minderung ausfällt. Außerdem stellen Sie sicher, dass der Verbrauch Klima und Umwelt schont. Wichtig ist das zum Beispiel, wenn Sie die Vorgaben des GEG erfüllen oder eigene Prozesse sowie Anlagen entsprechend zertifizieren lassen wollen.

Bio-LPG-Handel einfach per Massenbilanzierung wie bei Bio-Erdgas

Wenn Sie Bio-Flüssiggas kaufen, bringen Anbieter das Gas in aller Regel nicht vom Werk zu Ihnen. Denn das wäre sehr aufwändig und würde hohe Kosten nach sich ziehen. Um das zu verhindern, erfolgt der Handel genau wie bei Bio-Erdgas mit einem sogenannten Massenbilanzsystem. Dabei kaufen Sie Flüssiggas mit den biogenen Eigenschaften bei Ihrem Anbieter. Während dieser Flüssiggas aus seinem Bestand liefert, wird biogenes LPG an anderer Stelle in das System eingespeist. Insgesamt ist immer sichergestellt, dass die eingespeiste Menge Bio-Flüssiggas auch tatsächlich der ausgespeisten Menge entspricht. Dadurch erspart man sich eine eigene Bioflüssiggas-Logistik mit Tankfahrzeugen und unterschiedlichen Mischungsverhältnissen.

Übrigens: Infrage kommen Massenbilanzsysteme, weil Bio-Flüssiggas und konventionelles Flüssiggas die gleichen stofflichen Eigenschaften haben. Beide Gase lassen sich also problemlos austauschen oder mischen.

Die Vorgaben im Gebäudeenergiegesetz mit Bio-Flüssiggas erfüllen

Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) stellt viele Hausbesitzer vor große Herausforderungen. Denn es fordert dazu auf, die Wärmeversorgung in Zukunft größtenteils regenerativ zu realisieren. Indem Sie Bio-Flüssiggas kaufen und in einer Brennwerttherme verbrennen, erfüllen Sie diese Vorgabe besonders einfach. Denn dabei handelt es sich um grüne Biomasse und eine Erfüllungsoption gemäß GEG (§ 71 i. V. m. § 71 f GEG 2024).

Für das Heizgesetz ist der Bio-LPG-Anteil im Brennstoff entscheidend

Hersteller bieten häufig Gemische aus konventionellem und biogenem Flüssiggas an. Möchten Sie die GEG-Anforderungen erfüllen, muss der Bioanteil bei 65 Prozent liegen. Das gilt zumindest dann, wenn Sie bei vorliegender kommunaler Wärmeplanung eine Flüssiggasheizung einbauen – je nach Gemeindegröße also spätestens ab 2026 (> 100.000 Einwohnern) oder ab 2028 (≤ 100.000 Einwohnern).

Anders sieht es aus, wenn Sie sich vor dem Vorliegen der kommunalen Wärmeplanung für den Einbau einer Bio-Flüssiggas-Heizung entscheiden. In diesem Fall ist eine schrittweise Anhebung des Erneuerbare-Energien-Anteils Pflicht. Es gilt folgende Staffelung:

  • ab 2029: 15 Prozent EE
  • ab 2035: 30 Prozent EE
  • ab 2040: 60 Prozent EE

Schrittweise Anhebung der EE-Anteile ermöglicht Bio-LPG-Ausbau

Anders als ursprünglich geplant, steigt der erforderliche EE-Anteil im GEG ab 2024 sehr langsam. In den ersten Jahren sind daher nur geringe Bio-Flüssiggas-Mengen erforderlich, was der aktuellen Marktsituation gerecht wird. Hersteller können sich langfristig auf die steigende Nachfrage einstellen und Ihre Produktionskapazitäten hochfahren. Das führt wiederum zu Einsparungen, die sich im Bio-Flüssiggas-Preis niederschlagen.

Wichtig zu wissen: Wenn Sie Bio-Flüssiggas kaufen, bestätigt der Lieferant, dass es sich um einen GEG-konformen Brennstoff handelt. Eine entsprechende Verpflichtung findet sich in § 96 Abs. 4 des Gebäudeenergiegesetzes. Das gilt jedoch nur für die Brennstoffanforderungen (Massenbilanzsystem etc.) und nicht für den EE-Anteil.

Brennwertthermen und Bio-Flüssiggas ohne zusätzliche Heiztechnik

Bei dem Bezug von GEG-konformem Biobrennstoff genügt eine Brennwerttherme, um die Anforderungen des Heizgesetzes zu erfüllen. Sie benötigen weder eine zusätzliche Wärmepumpe noch eine Solaranlage und reduzieren Ihre Investitionskosten bei einem Heizungstausch ab 2024. Ein Grund, aus dem sich der biogene Brennstoff häufig auch dann rechnet, wenn der Bio-Flüssiggas-Preis aktuell noch etwas höher ausfällt.

Bonus: Primärenergiefaktor von Bio-Flüssiggas im GEG bessergestellt

Das GEG erlaubt Bio-LPG aber nicht nur als Erfüllungsoption ab 2024. Es stellt den biogenen Brennstoff auch primärenergetisch besser. So gilt für den Einsatz in neu zu errichtenden Gebäuden ein Wert von 0,7, wenn Sie Bio-Flüssiggas in einer Brennwerttherme verheizen. Kommt eine hocheffiziente KWK-Anlage (Blockheizkraftwerk oder Brennstoffzelle) zum Einsatz, gilt sogar ein Wert von 0,5. (Siehe § 22 Abs. 1 Punkt 3 GEG).

Zum Vergleich: Während das GEG Erdgas und Heizöl mit einem Primärenergiefaktor von 1,1 belegt, liegt Strom für eine Wärmepumpe bei 1,8. Relevant ist das bei der energetischen Gebäudebewertung. Hier fällt der Primärenergieverbrauch/-bedarf bei sonst gleicher Bauweise und Ausstattung besser aus, je kleiner der Primärenergiefaktor ist.

Wichtig ist allerdings, dass die jährlichen Mengen an entnommenem und hergestelltem Bio-Flüssiggas übereinstimmen müssen. Um das nachzuweisen, sind Massenbilanzsysteme für den gesamten Transport und Vertrieb des biogenen Gases zu verwenden. Diese reichen von der Herstellung über die Zwischenlagerung und den Transport bis zur Einlagerung in den Gastank des Verbrauchers.
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Heizung, Industrie oder Verkehr: Die Einsatzbereiche im Überblick

Da sich Bio LPG in seinen chemischen Eigenschaften kaum von Propangas unterscheidet, lässt es sich genau wie konventionelles Propangas in vielen Bereichen einsetzen. Die folgende Liste gibt einen Überblick:

Das moderne und nachhaltige Bio LPG ist dabei in Gasflaschen verschiedener Größenordnungen, in mobilen Gastanks oder in fest installierten Flüssiggastanks lagerbar.

Das Besondere daran: Die Umstellung auf Bio-Flüssiggas erfordert weder neue Gastanks noch Umrüstarbeiten an der bestehenden Technik. Wer eine Gasheizung oder eine Gaswärmepumpe mit dem biologischen Brennstoff betreiben möchte, kann diesen bei der nächsten Bestellung einfach (anteilig) ordern.

Bio-Flüssiggas: Vorteile der Alternative zu fossilem LPG

Bio LPG ist ein nachhaltig hergestellter Rohstoff, der im Vergleich zu konventionellen Kraft- und Brennstoffen mit geringeren CO2-Emissionen auskommt. Die Bioalternative weist die gleichen Eigenschaften wie konventionelles Flüssiggas auf. Sie können das Gas in jeder Anlage verwenden und das sogar ohne Umbauarbeiten oder Zusatzkosten. Es ist mit einem besseren Primärenergiefaktor belegt, sorgt für Vorteile bei der energetischen Gebäudebewertung und ist als lager- und transportierbarer Brennstoff für viele stationäre und mobile Bereiche geeignet.

Nachteilig ist lediglich der Bio-Flüssiggas-Preis, der in der Regel über dem konventionellen Flüssiggaspreis liegt. Die folgende Tabelle stellt die wichtigsten Vor- und Nachteile noch einmal zusammen.

Vorteile Nachteile
flexibel in jeder bestehenden Flüssiggasanlage nutzbar höherer Preis
viele Einsatzbereiche im privaten und gewerblichen Bereich noch geringe Produktionsmengen und wenige Anbieter
hohe CO2-Einsparungen gegenüber konventionellen Brennstoffen
geringerer Primärenergiebedarf als bei Erdgas oder fossilem Propangas schafft Vorteile bei der energetischen Gebäudebewertung (§ 22 Abs. 1 Punkt 3)
Bio-Flüssiggas erfüllt die Anforderungen an regenerative Energien zur Wärmeerzeugung im GEG (siehe § 10 i. V. m. § 40 GEG und § 71 i. V. m. § 71 f GEG).

Steigende Produktionsmengen lassen Bio-Flüssiggaspreis sinken

Wie die Übersicht zeigt, begrenzen sich die Nachteile vor allem auf den höheren Bio-Flüssiggas-Preis. Dieser lässt sich vor allem damit begründen, dass erst wenige Hersteller den Brennstoff produzieren und anbieten. Experten gehen davon aus, dass die Preisentwicklung mit steigenden Produktionsmengen eher zu sinkenden Preisen führen wird. Hinzu kommt in diesem Zusammenhang, dass konventionelle Brennstoffe durch die CO2-Abgabe zunehmend schlechter abschneiden. Grund dafür sind die im Vergleich höheren Emissionen und steigende Preise für CO2-Emissionen.

Übrigens: Auch wenn der Gesetzgeber die Vorteile bei der CO2-Emission nicht vollumfänglich berücksichtigt, rechnet die DENA dem Energieträger hohe Potenziale zu. Das zeigt die Studie „Flüssiggas und Bio LPG – Potenziale als Energieträger für die Energiewende im ländlichen Raum“.
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Die Herstellung von Bio-Flüssiggas

Bio LPG, die biologische Variante von konventionellem Propangas, entsteht heute überwiegend als Nebenprodukt der Herstellung von Biokraftstoffen. Dazu durchlaufen die recycelten und biologischen Ausgangsmaterialien eine Reihe komplexer Prozesse. Sie werden mit Wasserstoff kombiniert und so in Kohlenwasserstoffe umgewandelt.

Bio-LPG/ Bio-Flüssiggas in den Abgasen enthalten

Bei der Raffination (der Trennung und Aufbereitung) der Materialien, entstehen dann Gase, die unter anderem Bio-LPG oder Bio-Flüssiggas enthalten. Insgesamt lassen sich mit 100 Einheiten Biodiesel etwa 5 Einheiten biogenes Gas gewinnen. Dieses weist nach der Reinigung die gleichen chemischen Eigenschaften wie konventionelles Propan auf.

Verflüssigt leicht zu transportieren und flexibel einsetzbar

Das entstandene Gas lässt sich bereits mit einem geringen Druck verflüssigen, lagern, transportieren und in vielen Bereichen unseres Alltags einsetzen. Aktuell arbeiten Wissenschaftler auch an weiteren Verfahren, mit denen sich der Kraftstoff in Zukunft zu 100 Prozent aus biologischen und nachwachsenden Rohstoffen herstellen lassen soll.

Verschiedene Ausgangsstoffe für die Bio LPG-Produktion

Die beschriebene Bio-Flüssiggas-Herstellung setzt aktuell zu etwa 60 Prozent auf Abfälle anderer Industrien. Zum Einsatz kommen dabei Altöle und Fette, die sonst aufwendig zu entsorgen wären. 40 Prozent des heute produzierten Bio-LPGs bestehen hingegen aus ölhaltigen Pflanzen. Verwendung finden dabei Nüsse, Soja, Palmen oder Raps.

Wichtig zu wissen: Um eine nachhaltige Verwendung sicherzustellen, müssen unabhängige Stellen den Einsatz der verschiedenen Rohstoffe zunächst prüfen und freigeben.

In Zukunft sollen auch weitere Ausgangsstoffe für die Bio-Flüssiggas-Herstellung infrage kommen. Neben dem Einsatz von Holz und Heu unter anderem auch Algen. Die Kleinstlebewesen lassen sich in Tanks züchten. Sie wachsen sehr schnell und verarbeiten dabei sogar klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.

Bio-Flüssiggas kaufen: Steigende Zahl von Anbietern zur Auswahl

Die Biovariante von Propan ist seit Frühjahr 2018 am deutschen Markt verfügbar. Damals nahm der finnische Mineralölkonzern und Biokraftstoffhersteller Neste die erste Produktionsanlage im niederländischen Rotterdam in Betrieb. Beziehen lässt sich Bio-LPG hierzulande von vielen Flüssiggasanbietern. Da das GEG den alternativen Brennstoff als Erfüllungsoption aufführt, ist mit einem stetigen Ausbau des Marktes zu rechnen. Begünstigend wirken dabei auch die schrittweise steigenden EE-Anteile in den GEG-Vorgaben.

Übrigens: Anbieter mischen den Biobrennstoff mit konventionellem Propan. Achten Sie daher auf die Zertifikate. Diese zeigen, wie viel des biogenen Brennstoffs tatsächlich in das System eingebracht wurde und wie die grüne Eigenschaft des Bioflüssiggas ausfällt.

Bio LPG: Kosten für den nachhaltigen Rohstoff

Wie viel Bio-LPG oder Bio-Flüssiggas kosten kann, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Neben den Liefermengen sind das unter anderem auch die aktuellen Flüssiggaspreise. Im Vergleich zu diesen müssen Verbraucher aktuell mit einem entsprechenden Mehrpreis rechnen. Dieser hängt vom individuellen EE-Anteil ab und fällt in der Regel wie folgt aus:

EE-Anteil am Gas Vorgabe EE-Anteil ab Mehrpreis pro Liter Mehrpreis pro Kilowattstunde Mehrpreis bei 15.000 kWh/a
100 % / 75 Cent 10,46 Cent 1.569 Euro
60 % 2040 45 Cent 6,27 Cent 940 Euro
30 % 2035 23 Cent 3,21 Cent 481 Euro
15 % 2029 12 Cent 1,67 Cent 250 Euro

Die Beispiel-Tabelle (orientierung an den Preisen von 2023) zeigt, dass sich die Mehrkosten bei den Bio-Flüssiggas-Preisen aktuell in Grenzen halten – vor allem bei geringen EE-Anteilen.

Mehrkosten bis 2040 häufig unter Mehrausgaben für Hybridheizung

Wer ab 2024 eine Flüssiggasheizung einbaut, hat bis 2029 keine Mehrkosten. Sollten die Preise für Bioflüssiggas nicht sinken, müsste man in den folgenden sechs Jahren mit Mehrausgaben von insgesamt 1.500 Euro rechnen. Von 2035 bis 2040 kämen noch einmal 2.405 Euro hinzu. In den kommenden 16 Jahren ab 2024 lägen die Mehrkosten zur Erfüllung der GEG-Anforderungen mit einer Bio-Flüssiggas-Heizung also bei insgesamt 3.905 Euro.
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Eine Hybridheizung oder eine Wärmepumpe, welche die GEG-Vorgaben ab 2024 ebenfalls erfüllen, wären in der Regel nicht konkurrenzfähig. Hinzu kommt, dass Experten bei steigender Produktkapazität von sinkenden Preisen ausgehen und die Regierung auch die CO2-Abgaben für fossile Brennstoffe sukzessive anhebt. Während die Bio-Flüssiggas-Preisentwicklung nach unten zeigen kann, ist also tendenziell von höheren Preisen fossiler Rohstoffe auszugehen.

(Hinweis: Überschlägige Berechnung bei aktuellen Preisen und einem Gasverbrauch von 15.000 kWh im Jahr)

FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zu Bio-Flüssiggas

Was ist Bio-Flüssiggas und aus welchen Stoffen besteht es?

Bei Bio-Flüssiggas (auch Bio-LPG oder Bio-Propan) handelt es sich um ein Gas, das sich bei geringem Druck verflüssigen und in dieser Form netzunabhängig transportieren sowie lagern lässt. Es besteht aus industriellen Abfällen (Altöl etc.), tierischen sowie pflanzlichen Reststoffen oder nachwachsenden Rohstoffen und spart bis zu 90 Prozent CO2 ein.

Wo und wie kann ich den alternativen Rohstoff verwenden?

Das biogene Flüssiggas hat technisch die gleichen Eigenschaften wie konventionelles Flüssiggas. Es lässt sich daher analog in zahlreichen Bereichen ohne Umrüstarbeiten einsetzen. So zum Beispiel bei der Gebäudebeheizung, in der Industrie, in Gabelstaplern, in Pkws und Lkws.

Worin liegt der Vorteil von Bio-LPG (auch Bio-Propan genannt)

Der größte Vorteil liegt in der umweltfreundlichen Verwendung. Diese ist nahezu frei von Feinstaub, Ruß und Asche. Sie geht CO2-Einsparungen von bis zu 90 Prozent einher und ist damit besser für Umwelt und Klima. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Vorgaben aus dem GEG bzw. Heizgesetz ab 2024 zu erfüllen. Bio-Flüssiggas ist im Neubau primärenergetische bessergestellt und in bestehenden Anlagen ohne Umrüstarbeiten einsetzbar.

Warum benötige ich ein Zertifikat für die Bio-Flüssiggas-Lieferung?

In der Regel speisen Bio-Flüssiggas-Hersteller den alternativen Kraft- oder Brennstoff an einem Punkt in das Handelssystem ein. Kaufen Sie Flüssiggas mit einem EE-Anteil, bekommen Sie häufig konventionelles Flüssiggas. Das Zertifikat garantiert aber, dass Flüssiggas mit der grünen Eigenschaft tatsächlich eingebracht wurde. Massenbilanzsysteme stellen darüber hinaus sicher, dass ein- und ausgespeiste Flüssiggasmengen in einem Jahr ausgeglichen sind.

Wie hoch ist der Bio-Flüssiggas-Preis aktuell?

Aktuell gehen Experten von einem Mehrpreis von 75 Cent pro Liter oder rund 10 Cent pro Kilowattstunde bei 100 Prozent Bioflüssiggas aus. Mit sinkendem Anteil fällt auch der Preis. So kostet das Gas mit einem 15-prozentigen EE-Anteil (ab 2029 gefordert) zum Beispiel 12 Cent pro Liter bzw. 1,67 Cent pro Kilowattstunde mehr als konventionelles – bei dem aktuellen Preisgefüge.

Welche Bio-Flüssiggas-Preisentwicklung ist zu erwarten?

Experten gehen in den nächsten Jahren von einer sinkenden Bio-Flüssiggas-Preisentwicklung aus. Grund dafür ist der Ausbau der Produktion, der bereits im Gange ist. Stellen Anbieter größere Gasmengen her, laufen Prozesse effizienter und die Verbraucherpreise sinken.

Lohnt sich der Einsatz des alternativen Brennstoffs?

In Anbetracht der aktuellen Situation und den Vorgaben des GEG kann sich eine Bio-Flüssiggas-Heizung trotz Mehrausgaben lohnen. Denn sie ermöglicht es, die Anforderungen des Heizgesetzes zu erfüllen. Mehrkosten von rund 4.000 Euro in den kommenden 17 Jahren liegen dabei unter den Mehrausgaben für eine andere Heizungsart (überschlägige Rechnung bei 15.000 kWh/a Verbrauch). Sinken die Bio-Flüssiggas-Preise, schneidet der Energieträger im Vergleich besser ab.

Wo kann ich Bio-LPG bzw. Bio-Flüssiggas kaufen?

Möchten Sie Bioflüssiggas kaufen, wenden Sie sich an einen Flüssiggasanbieter. Während das zu Beginn nur ein Unternehmen war, steigt die Anzahl an Herstellern und Lieferanten stetig. Sie können die Bioalternative bestellen, auch wenn konventionelles Gas im Tank ist. Chemisch unterscheiden sich die Brenn- oder Kraftstoffe nich

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