Flüssiggastank für Industrie, Gewerbe: Großtank

Flüssiggastanks für die Industrie ersetzen heute viele Heizöl- und Kohle-Anlagen, ursprünglich vor allem in Regionen in denen ein Erdgas Anschluss nicht möglich war. Im Zuge der Erdgas Preisentwicklung 2021/22 und einer steigenden Versorgungsunsicherheit stellen inzwischen auch Unternehmen mit Erdgas Versorgung ihre Abhängigkeit infrage und überlegen, ihre Energieversorgung auf Flüssiggas umzustellen. Gerade bei modernen Gasbrennern müssen häufig nur wenige Anlagenteile ausgetauscht werden und ein Umstieg ist technisch leicht umsetzbar. Im Gegensatz zu privaten Hausanlagen, in denen genehmigungsfreie Gastanks mit bis zu 2,9 t überwiegend die Heizung versorgen, können Industrie- und Gewerbebetriebe den Rohstoff für verschiedenste Prozesse nutzen. Sie haben einen höheren Jahresbedarf und benötigen deutlich höhere Entnahmemengen. Nicht selten kommen daher Flüssiggas-Industrieanlagen mit Kapazitäten von 400.000 Liter oder mehr zum Einsatz.

Flüssiggas1.de erklärt anbieterneutral, worauf Betreiber in Bezug auf Planung, Genehmigung und Betrieb solcher Anlagen achten müssen.

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✅ Aktualisiert am 27.01.2023

Die Themen im Überblick:

Einsatzzwecke von Flüssiggas Großtanks

Geht es um die Planung von Flüssiggasanlagen im Privatbereich, sollten diese einen Jahresvorrat an Energie bevorraten. Dieser lässt sich vergleichsweise einfach an der zu beheizenden Fläche messen, wodurch die richtige Tankgröße schnell gefunden ist. Industrie- und Gewerbebetriebe haben allerdings deutlich größere Jahresverbräuche. Und nicht nur das: Sie benötigen oft auch mehr Flüssiggas in kurzer Zeit. Konventionelle Kleintanks stoßen dabei schnell an ihre Grenzen. Aus diesen Gründen ist die Planung von Flüssiggas Großtanks für Branchen wie Mineralöl, Chemie, Pharmazie, Nahrungsmittel- und Papierindustrie sowie Anlagenbau, Umwelttechnik, Energie- und Landwirtschaft mit besonderen Anforderungen verbunden.

Ab einer Flüssiggastank Größe von 2,9 Tonnen sind diese Großtanks gemäß 4. BImSchV (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen) genehmigungspflichtig. Bei der Aufstellung der Flüssiggastanks sind zudem einige technische Regeln (insb. TRBS 3146 / TRGS 746 „Ortsfeste Druckanlagen für Gase“) zu beachten.

Verschiedene Flüssiggas Großtank Kennwerte in der Übersicht

Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Flüssiggastank Größen im Vergleich, die sich als übliche Standardgrößen durchgesetzt haben. Der 49 Tonnen Flüssiggastank ist dabei der größtmögliche Lagertank in einem Betriebsbereich, der noch unterhalb der unteren Mengenschwelle der Störfall-Verordnung (12. BImSchV) liegt. Ab 50 Tonnen gilt eben jene Störfall-Verordnung, die mit zusätzlichem Sicherheitsaufwand verbunden ist.

Ortsfeste Lagerung Größe maximale Energiemenge Genehmigungsverfahren
Kleinster Flüssiggastank,
genehmigungsfrei
1,2 Tonnen 15.400 kWh
Größter Flüssiggastank,
genehmigungsfrei
2,9 Tonnen 37.300 kWh
Industrietank,
genehmigungspflichtig
29 Tonnen 373.000 kWh (vereinfachtes Verfahren 4. BImSchV ohne Öffentlichkeitsbeteiligung + Baugenehmigung)
größter Industrietank unterhalb der Störfall-Verordnung,
genehmigungspflichtig
49 Tonnen 631.000 kWh (vereinfachtes Verfahren 4. BImSchV ohne Öffentlichkeitsbeteiligung + Baugenehmigung)

Flüssiggas Transportmengen im Vergleich

Ergänzend zu den obigen Werten finden Sie hier drei gängige Flüssiggas-Transporter und ihre jeweiligen Transportkapazitäten:

Transporter Flüssiggas Menge
Tankwagen, Verteilerfahrzeug 9 – 11 Tonnen
Tankwagen, Sattelauflieger 18 – 22 Tonnen
Eisenbahnkesselwagen 30 – 45 Tonnen

Exemplarische Flüssiggasversorgung & Belieferung

Mit Hilfe der obigen Tabelle kann man die Logistik der Flüssiggasversorgung besser nachvollziehen. Anhand der Anlagenleistung und der Größe des geplanten Großtanks lässt sich überschlägig kalkulieren, wie lange eine Flüssiggas Tankfüllung ausreicht und wie häufig voraussichtlich nachgetankt werden muss.

Anlagenleistung Flüssiggasverbrauch
(Pro Stunde / 24h)
Übliche Tankgröße Belieferungsturnus Belieferungsart
10 kW 0,77 kg / 18,6 kg 2,9 t ca. 2 x pro Jahr TKW
50 kW 3,88 kg / 93,2 kg ca. 1 x pro Monat TKW
100 kW 7,75 kg / 186 kg ca. 2 x pro Monat TKW
100 kW 7,75 kg / 186 kg 29 t ca. 6 x pro Jahr TKW
500 kW 38,83 kg / 932 kg ca. 1 x pro Woche TKW
1 MW 77,5 kg / 1,86 t ca. 1 x pro Woche TKW
5 MW 388 kg / 9,32 t 49 t ca. 1 x pro Tag TKW
Eisenbahnkesselwagen
10 MW 775 kg / 18,6 t
50 MW 3,8 t / 93,2 t mehrere Großtanks,
Störfallbetrieb
Direktabfüllung Eisenbahnkesselwagen,
Grenze der logistischen Machbarkeit

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Entnahmeleistung eines Flüssiggastanks

Der Phasenübergang von flüssig zu gasförmig benötigt viel Energie. Denn das Flüssiggas muss sich dabei um das 260-fache seines ursprünglichen Volumens ausdehnen. In konventionellen Anlagen findet die sogenannte Verdampfung im Behälter selbst statt. Flüssiggas braucht Umweltenergie, um die dabei entstehende Expansionskälte auszugleichen. Bei einer zu hohen Entnahmeleistung kann es dabei sogar zur Eisbildung am Flüssiggas Industrietank kommen. In Folge dessen strömt kein Flüssiggas mehr aus und Heizungsanlagen oder technische Prozesse bekommen keine Energie mehr. Wie hoch die Entnahmeleistung eines Flüssiggastanks ist, hängt in erster Linie von der Größe des Gastanks und seiner Einbaulage ab. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die maximale Entnahmeleistung erdgedeckter Gastanks.

Maximale Entnahmeleistung unterirdischer Flüssiggastank

Die angegebenen Mengen entsprechen kg/h ohne Hilfsenergie (Verdampfer)

Tankgröße in Tonnen kurzzeitig (2h) periodisch (8h) Dauerentnahme (128h)
1,2 t
19,12 kg/h 7,44 kg/h 3,5 kg/h
2,1 t 33,13 kg/h 12,75 kg/h 5,89 kg/h
2,9 t 46,0 kg/h 17,7 kg/h 8,18 kg/h
15,0 t 200 kg/h 65 kg/h 25 kg/h
25,5 t 431,9 kg/h 140,3 kg/h 45,65 kg/h

Quelle: Jens Mischner, Thomas Juch, Klaus Kurth: Flüssiggasanlagen Entwurf, Planung und Optimierung. Verlag für Bauwesen, Berlin, S. 278 f.

Die Entnahmeleistungen können Sie mit dem Heizwert von Flüssiggas von 12,87 kWh oder dem Brennwert von 13,98 kWh multiplizieren und erhalten dann den maximalen Anschlusswert des Verbrauchsgeräts.

Ein Beispiel: Bei periodischer Volllast kann der 2,9 Tonnen Gastank (17,7 kg/h * 12,87 kWh/kg) = 227,79 kW Last versorgen.

Flüssiggasverdampfer für größere Entnahmemengen

Um die mögliche Entnahmeleistung zu steigern, können Betreiber größere Behälter (mehr Wärmeeintrag über die Hüllflächen) oder spezielle Flüssiggasverdampfer einsetzen. Letztere entnehmen Propan in der flüssigen Phase und verdampfen dieses durch extern zugeführte Energie. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Trockenverdampfer (elektrisch betriebene Wärmeübertrager für mittlere Entnahmeleistungen) oder Warmwasserverdampfer (Heißwasserwärmeübertrager für hohe Entnahmeleistungen). Im dazwischenliegenden Leistungsbereich lassen sich auch mehrere Trockenverdampfer parallelschalten, um die Entnahmemenge zu steigern.

Flüssiggas Verdampfer: Leistung & Spitzenlast in der Übersicht

In der Tabelle ist die Spitzenlast einiger Verbraucher aufgeführt, zusammen mit der Leistung der üblicherweise verwendeten Flüssiggas Verdampfer.

Spitzenlast Flüssiggas Verbrauch Flüssiggas Verdampfer Leistung
50 kW 3,9 kg/h Naturverdampfung (2,9 t Tank)
100 kW 7,8 kg/h Naturverdampfung (29 t Tank)
500 kW 39 kg/h Trockenverdampfer mit Drehstromanschluss
(400V)
1 MW 78 kg/h Trockenverdampfer mit Drehstromanschluss
(400V), elektrisch beheizt
5 MW 390 kg/h Nassverdampfer für Industrieanlagen
10 MW 780 kg/h
100 MW 7800 kg/h Kaskadierung von Nassverdampfern
200 MW 15400 kg/h

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Grafik Entnahme Fluessiggasphase Großtank Propan

Industrie Flüssiggastanks Größen Tabelle

Während Tankhersteller Kleintanks für Füllgewichte von 1,2, 2,1 oder 2,9 Tonnen in Serie fertigen, produzieren sie Flüssiggas Großtanks in der Regel individuell. Die Behälter sind also in jeder beliebigen Größe erhältlich. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über typische Volumen und Abmessungen.

Flüssiggastanks Industrie

Volumen (Liter) Volumen (Tonnen) Durchmesser Länge
10.000 Liter ~5 Tonnen 1.600 mm 5.300 mm
12.500 Liter ~ 6,25 Tonnen 1.600 mm 5.500 mm
25.000 Liter ~ 12,5 Tonnen 2.000 mm 8.500 mm
32.000 Liter ~ 16 Tonnen 2.000 mm 10.500 mm
50.000 Liter ~ 25 Tonnen 2.500 mm 11.300 mm
61.800 Liter ~ 30 Tonnen 2.500 mm 13.200 mm
100.000 Liter ~ 50 Tonnen 3.000 mm 15.100 mm
120.000 Liter ~ 60 Tonnen 3.000 mm 18.000 mm
170.000 Liter ~ 85 Tonnen 3.000 mm 25.650 mm
200.000 Liter ~ 100 Tonnen 3.000 mm 29.350 mm
450.000 Liter ~ 220 Tonnen 4.200 mm 33.850 mm

Aufstellung der Großtanks für Flüssiggas

Anders als Gastanks für den privaten Bereich sind Flüssiggas-Großtanks immer unterirdisch einzubauen. Zur Auswahl steht dabei die komplett erdgedeckte Lagerung oder das sogenannte Hünengrab. Im ersten Fall liegt der Flüssiggastank für die Industrie unter der Erdgleiche. Von oben ist dabei allein die Domschachtabdeckung zu sehen. Bei einem Hünengrab liegt der Großtank hingegen nur zur Hälfte unter der Erdgleiche. Um auch die obere Hälfte mit Erde zu bedecken, füllen Fachbetriebe hier einen Hügel an. Die Isolierung besteht in beiden Fällen aus Bitumen oder einer Epoxidharz-Beschichtung – genau wie bei kleineren Flüssiggastanks.

Erdgedeckte Lagerung Flüssiggastank Industrie

Der richtige Flüssiggastank für die Industrie

Um einen Flüssiggasgroßtank auszulegen, müssen Experten zunächst den jährlichen Energiebedarf definieren. Anschließend sind die angeschlossenen Verbraucher zu bestimmen. Die Summe der Entnahmemengen ergibt dann unter Berücksichtigung einer gewissen Gleichzeitigkeit die periodische oder dauerhafte Entnahmeleistung. Anschließend lässt sich die Flüssiggas-Industrieanlage mit den ermittelten Werten (Jahresenergiebedarf und Entnahmeleistung) auslegen.

Alternative für den Flüssiggas Großbehälter

Wir empfehlen, den Energiebedarf möglichst lang mit einem unterirdischen 2,9 Tonnen Gastank zu decken. Wenn die Entnahmeleistung nicht mehr ausreicht, einen Flüssiggasverdampfer hinzuzubauen und erst wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist, auf einen 30 Tonnen Gastank mit 62.000 Litern Füllvolumen zu wechseln. Diese Größe macht deshalb Sinn, weil ein großer Tankwagen seine rund 20 Tonnen Füllvolumen einfach vollständig in den Flüssiggas-Großtank füllen kann. Das ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Beschaffung und niedrigere Betriebskosten.

Flüssiggas Großtank Lieferzeiten

Die Flüssiggas Großtanks liegen nicht auf Lager, sondern werden auf Bestellung produziert. Bis 30 Tonnen geht das noch relativ schnell mit Lieferzeiten ab 1-2 Monaten. Ab 30 Tonnen liegen die Lieferzeiten teilweise deutlich höher. Hinzu kommt dann noch die Speditionsleistung, die mit zunehmender Größe des Flüssiggas-Großtanks natürlich auch immer aufwendiger wird.

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Flüssiggas Großtank Vorschriften 2024

Bei der Aufstellung von Flüssiggas Großtanks gibt es vielfältige Vorschriften und Aufstellungsbedingungen, die sich im individuellen Fall häufig unterscheiden. Wir empfehlen immer, möglichst früh ein fachkundiges Unternehmen in die Planung mit einzubeziehen! Anhand der folgenden Fragen können Sie relativ schnell herausfinden, mit welchen Genehmigungsverfahren Sie voraussichtlich rechnen müssen.

 

Bis zu 2,9 to Flüssiggas sind üblicherweise genehmigungsfrei lagerbar

Flüssiggastanks mit bis zu 2,9 Tonnen sind heute bundesweit genehmigungsfrei aufzustellen. In manchen Wasserschutzgebieten oder Hochwassergebieten ist lediglich eine Auftriebssicherung oder eine Schwemmgutsicherung nachzuweisen. Die Aufstellung ist aber in aller Regel möglich, weshalb Experten bei den Kleintanks von Flüssiggasanlagen der „Gruppe 0“ sprechen.

Bevorraten Flüssiggasanlagen aus einem oder mehreren Gastanks insgesamt mehr als 3 Tonnen, sind die technischen Anforderungen deutlich höher. Die relevanten Vorschriften für größere Flüssiggastanks in Industrie und Gewerbe unterscheiden sich dabei im Hinblick auf die Größe des Gastanks und die Gasentnahme (Gas- oder Flüssiggasphase). Wie Sie das Flüssiggas letztlich entnehmen, hängt in der Regel vom Verbrauchsgerät, dessen Leistungsaufnahme und der Dauer der Entnahme ab. Natürlich sind die Anforderungen und Vorschriften bei einer Entnahme aus der Flüssiggasphase wesentlich höher als bei der Entnahme aus der Gasphase.

Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Kategorien von Flüssiggas Großtanks im Vergleich.

Vorschriften und Genehmigungsverfahren

Flüssiggasanlagen Lagermenge Entnahmeart
Gruppe A < 3 – 200 Tonnen Gasphase
Gruppe B 3 – 30 Tonnen Flüssigphase
Gruppe C 30 – 300 Tonnen Flüssigphase
Gruppe D > 200 Tonnen Flüssigphase

Hierbei gilt: Je höher die Gruppenbezeichnung (A, B, C, D) umso höher sind auch die Anforderungen an einen Flüssiggastank für die Industrie.

Größere Sicherheitsabstände bei Flüssiggas-Industrieanlagen

Wichtig zu wissen ist, dass für Flüssiggastanks mit einer Lagermenge von mehr als 3 Tonnen Flüssiggas (Gruppe A, B, C oder D) höhere Abstandsanforderungen gelten. So sind:

  • Ab einer Kapazität von 3 t sollten die Flüssiggasbehälter erdgedeckt errichtet werden, üblicherweise mit einer Erddeckung von 1 m
  • Zu Kanälen, Schächten und Öffnungen zu tieferliegenden Räumen muss üblicherweise ein Mindestabstand von 5 m eingehalten werden
  • Die Großtanks müssen vor mechanischen Beschädigungen geschützt werden (Anfahrschutz)
  • mindestens 3 Meter Abstand zu Brandlasten einzuhalten (gilt für erdgedeckte Großtanks mit mehr als 3 Tonnen). Das gilt auch für die Verdampfer.
  • Zündquellen auf einer Höhe von bis zu einem Meter in einem Radius von drei Metern rund um die Außenkante des Domschachtdeckels verboten
  • Flüssiggas ist grundsätzlich nicht wassergefährdend, allerdings sollten in Schutzgebieten die wasserrechtlichen Vorgaben beachtet werden (Wasserhaushaltsgesetz)

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Flüssiggastank Großtank Erlaubnis- und Genehmigungsanträge

Für einen Flüssiggas Großbehälter benötigen Sie einige Genehmigungen. Umwelteinwirkungen, Brandschutz, Explosionsschutz (Ex-Zonen) und Gefährdungen müssen betrachtet sowie Notfall-, Prüfungs- und Schulungspläne erstellt werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Regelwerke, die bei der Planung und dem Betrieb von Flüssiggasanlagen in Industrie- und Gewerbebetrieben zu berücksichtigen sind (Auswahl).

Regelwerke für Flüssiggas Großtanks Kurzbeschreibung
ArbStättV Arbeitsstättenverordnung mit Mindestvorschriften für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten
ASR Technische Regeln für Arbeitsstätten konkretisieren die Anforderungen der Arbeitsstättenverordnung
BetrSichV Betriebssicherheitsverordnung zur Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber, für die Benutzung von Arbeitsmitteln durch die Beschäftigten bei der Arbeit und die Errichtung sowie den Betrieb von überwachungsbedürftigen Anlagen
BGV Unfallverhütungsvorschriften zum Gesundheitsschutz mit Hinweisen zu Grundsätzen der Prävention, zur Ersten Hilfe bei Arbeitsunfällen, zur Gestaltung von Arbeitsplätzen
BGR

 

Berufsgenossenschaftliche Regeln und Empfehlungen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ergänzend zu den Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften
DGUV Vorschriften Unfallverhütungsvorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
GefStoffV Gefahrstoffverordnung zum Schutz vor gefährlichen Stoffen im Arbeitsschutz
BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge
4. BImSchV Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen nennt Anlagen, für deren Errichtung oder Betrieb eine Genehmigung nötig ist
TRB Technische Regeln Druckbehälter
DIN-Normen und EU-Richtlinien Zahlreiche Anforderungen an die Beschaffenheit, die Planung und die Nutzung von Flüssiggasanlagen und deren Komponenten

BImSchV & Erlaubnisanträge

Flüssiggastanks mit einem Füllvolumen größer 3 Tonnen gehören zu den genehmigungsbedürftigen Anlagen gemäß der Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen – 4. BImSchV in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Mai 2017.

Das Ziel des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist es, negative Umwelteinwirkungen in Luft, Wasser und Boden zu mindern oder im besten Falle sogar zu vermeiden. Meist wird bei den Verfahren dazu nach „mit Öffentlichkeitsbeteiligung“ (Verfahrensart G) oder „ohne Öffentlichkeitsbeteiligung“ (Verfahrensart V) unterschieden. Selbstverständlich ist das Verfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung, auch vereinfachtes Verfahren genannt, wesentlich einfacher, aber trotzdem aufwendig.

Vor Baubeginn müssen Betreiber oder Planer eine Reihe von Erlaubnis- und Genehmigungsanträgen erstellen. Sie müssen Zeichnungen anfertigen, eine genaue Betriebsbeschreibung erarbeiten, die Planung dokumentieren und alle Unterlagen bei der entsprechenden Behörde einreichen.

Um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, sollten Betreiber dabei von Anfang an mit den Behörden zusammenarbeiten. Außerdem lohnt es sich, Planung und Aufstellung an erfahrene Partner abzugeben oder diese mindestens direkt in den Prozess einzubinden. Wie so oft ist es dabei gut, wenn der Partner viel Erfahrung in diesem Bereich hat. Vor allem auch, da sich die Anforderungen für Flüssiggas Großtanks immer wieder ändern.

Übrigens: Auch mit erfahrenen Partnern sollten Sie ausreichend Zeit einplanen. Denn bis Sie alle Genehmigungen haben, kann knapp ein halbes Jahr vergehen.

Gefährdungsbeurteilungen

Betreiber von Flüssiggas-Industrieanlagen beziehungsweise Großtanks müssen aber nicht nur Genehmigungen einholen. Nach Betriebssicherheits- und Gefahrstoffverordnung müssen sie auch eine Gefährdungsbeurteilung durchführen. Dabei geht es darum, potenzielle Gefährdungen durch Anlagen, Gefahrstoffe oder Tätigkeiten zu analysieren und zu bewerten. Im gleichen Zuge sind außerdem auch Prüffristen zu definieren.

Explosionsschutzdokumente (EX-Schutz Dokumente)

Der Betreiber einer Flüssiggasanlage (in der Regel der Arbeitgeber) muss bei der Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung auch ein Explosionsschutzdokument erstellen. Dabei geht es erst einmal um das Aufspüren vorhandener Explosionsgefährdungen. Diese sind anschließend genau zu untersuchen und zu bewerten. Ist das erledigt, sind Vorkehrungen zum Explosionsschutz zu treffen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang der Explosionszonen-Plan (Ex-Zonen-Plan) der anzeigt, in welchen Bereichen sich explosionsfähige Gas-Luft-Gemische bilden können.

Regelmäßige Prüfpflichten sorgen für einen sicheren Betrieb

Mit einem Füllgewicht von mehr als 3 Tonnen gehen von Flüssiggas-Großtanks viele Gefahren aus. Um diese zu minimieren, sind regelmäßige Überprüfungen Pflicht. Die Prüffristen sind dabei im Rahmen der individuellen Gefährdungsbeurteilung festzulegen. In der Regel gelten folgende Wartungs- und Prüfpflichten:

  • Äußere Prüfung des Flüssiggas Industrietanks: alle 2 Jahre durch eine befähigte Person
  • Rohrleitungs- und Armaturenprüfung: mindestens alle 4 Jahre durch eine befähigte Person
  • Innere Prüfung der Flüssiggastanks: alle 10 Jahre durch eine zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS) wie den TÜV
  • Prüfung explosionsgeschützter Geräte: alle 3 Jahre durch eine befähigte Person
  • Kontrolle der Explosionssicherheit: alle 6 Jahre durch eine befähigte Person oder eine zugelassene Überwachungsstelle (ZÜS)

Dokumentation der Anlage

Die Anlagendokumentation ist ein wesentlicher Teil der Genehmigung und wichtig für den weiteren Betrieb der Flüssiggasanlage. Planer oder Betreiber einer Flüssiggasanlage mit Großtanks müssen dabei alle Informationen über die Komponenten, die Konzeption und den Betrieb der Anlage zusammenstellen.

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Flüssiggastank Großtank Projektablauf

Die Planung und Errichtung einer Flüssiggasanlage für Industrie- oder Gewerbebetriebe ist anspruchsvoll. Wir empfehlen zukünftigen Betreibern daher die Zusammenarbeit mit Fachbetrieben, deren Kerngeschäft das Aufstellen solcher Gastanks ist. Die Firmen haben viel Erfahrung in der Durchführung großer Flüssiggasprojekte. Sie kennen die aktuellen gesetzlichen Vorgaben und sorgen für einen reibungslosen und fristgerechten Projektablauf. Die folgende Übersicht zeigt, wie Projektablauf im Allgemeinen aussieht.

1. Vorarbeiten und Planung

  • Klären der technischen Voraussetzungen
  • Rahmenbedingen und gesetzlichen Regelungen
  • Grobe Kostenplanung für den Flüssiggastank

2. Detailplanung

  • Zeichnungen, Schemata
  • Material und Produktauswahl
  • Detail-Projektablaufplan
  • Vorbereitende Behördenkommunikation

3. Projekt-Umsetzung

  • Bauvorbereitung
  • Lieferung
  • Anlageninstallation
  • Inbetriebnahme
  • Behördenkommunikation

4. Projekt Abschluss

  • Abnahme der Tankanlage
  • Einführung in den Betrieb
  • Optimierung

Häufige Fragen zu Flüssiggas Großbehälter

Wann lohnt sich ein Flüssiggas Großtank?

Natürlich kommt das auf die Individuelle Situation an. Der große Einspar-Möglichkeit liegt in der Belieferung mit einen Streckenfahrzeug mit 20 Tonnen Flüssiggas. Ab circa 2-3 Lieferung mit 20 Tonnen Propan pro Jahr rechnet sich oft ein Großtank. Die zweite Situation ist ein sehr hoher Energiebedarf in sehr kurzer Zeit. Auch hier ist Propan in der Regel unschlagbar.

Was ist von den Kosten besser: LNG oder LPG?

LNG Anlagen sind mit mittleren fünfstelligen Mietkosten im Jahr sehr teuer. Die Mietkosten für Flüssiggas Großtank-Anlagen liegen im niedrigen vierstelligen Bereich. Von daher gibt es kaum Anwendungsfälle in denen die LNG-Lösung besser ist als der Propan-Großtank.

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