Gasanschluss stilllegen: Von Erdgas zu Flüssiggas wechseln
Teuer, fossil und oft nicht mehr benötigt: Immer mehr Haushalte entscheiden sich dazu, Ihren Gasanschluss stilllegen zu lassen oder kündigen den Gasanschluss. Sie wechseln zu Wärmepumpe, Flüssiggas oder Fernwärme und fragen sich, wie viel bei einem Gasanschluss Stilllegung und Rückbauen kosten können. Wir geben einen Überblick und zeigen, wie Sie mit einem Wechsel von Erdgas zu Flüssiggas in Zukunft auch ohne hohe CO₂-Kosten gesetzeskonform für ein warmes Zuhause sorgen.
✅ Aktualisiert am 12.05.2025
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Die Themen im Überblick:
- Gasanschluss zurückbauen: Das sind die Gründe
- Unterschiede zwischen Stilllegung und Rückbau
- Übliche Kosten für die Maßnahmen im Überblick
- Unser Tipp: Von Erdgas zu Flüssiggas wechseln
- FAQ: Häufige Fragen zu Rückbau und Stilllegung
Gasanschluss stilllegen und zurückbauen: Das sind die Gründe
Es gibt zahlreiche Gründe, aus denen Verbraucher ihren Gasanschluss stilllegen oder zurückbauen lassen. Allen voran steht der Wechsel der Heizung. Installieren sie eine Umweltheizung, planen sie den Anschluss an ein Fernwärmenetz oder soll es eine Flüssiggasheizung sein? In all diesen Fällen ist der vorhandene Gasanschluss nicht mehr erforderlich. Anreize zum Heizungstausch gibt es dabei ganz verschiedene. So zum Beispiel:
- CO₂-Emissionen reduzieren: Der CO₂-Ausstoß schadet der Umwelt und kostet durch die CO₂-Abgabe auch bares Geld. Wer das Klima schützen und seine Ausgaben senken möchte, kann seinen Gasanschluss stilllegen lassen.
- Heizkosten senken: Der Gaspreis schwankt und steigt langfristig immer weiter an. Denn Erdgas ist ein fossiler sowie endlicher Rohstoff. Wer sparen möchte, wechselt daher – zum Beispiel von Erdgas zu Flüssiggas.
- Unabhängigkeit steigern: Der größte Teil des hier verbrauchten Erdgases stammt aus anderen Ländern. Das macht abhängig und führt bei Krisen wie dem Krieg in der Ukraine schnell zu Versorgungsengpässen sowie steigenden Kosten. Wer die Heizung tauscht und den Gasanschluss stilllegen lässt, macht sich davon unabhängig.
- Gesetzliche Vorgaben: Ist eine Heizung 30 Jahre oder älter, fordert der Gesetzgeber den Austausch der Technik. Das gilt zumindest dann, wenn diese noch nicht auf Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik basiert. Geht es um die Wahl einer neuen Heizung, gibt es dann allerdings hohe Anforderungen. Ein Grund, aus dem ein Austausch eins zu eins häufig nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist. Wer vor dieser Herausforderung steht, kann sich nach der Stilllegung des Gasanschlusses für eine andere Lösung entscheiden.
- Technischer Zustand: Nicht zuletzt ist auch der technische Zustand der eigenen Heizung ein Grund zum Tauschen. Ist die Anlage defekt oder so alt, dass es kaum noch Ersatzteile gibt, steht ein Wechsel an. Bei der Wahl einer neuen Heizung sprechen gesetzliche Vorgaben dann häufig gegen eine neue Gasheizung.
- Ob zur CO₂-Reduktion, aus wirtschaftlichen Gründen oder, weil Sie das Klima schonen möchten: Wenn Sie die Gasheizung durch eine andere Anlage ersetzen, können Sie in vielen Fällen den Gasanschluss stilllegen oder sogar zurückbauen lassen.
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Stilllegung oder Rückbau: Der Unterschied verständlich erklärt
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Stilllegung und dem Rückbau eines Gasanschlusses? Auch diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer, die vor einem Heizungstausch stehen. Die Antwort ist ganz einfach:
-
- Wenn Sie den Gasanschluss stilllegen lassen, sperren Versorger die Gasleitung ab. Sie entfernen in der Regel den Gaszähler und versiegeln oder plombieren den Anschluss. Eine Gaslieferung ist dann nicht mehr möglich. Ändern Sie oder nachfolgende Eigentümer Ihre Meinung, lässt sich der Anschluss aber reaktivieren. Er ist also nicht endgültig weg.
- Wenn Sie den Gasanschluss zurückbauen lassen, bauen Fachhandwerker die Gasleitungen aus. Sie trennen den Anschluss vom öffentlichen Gasnetz und verfüllen oder versiegeln die Anschlussstelle. Eine Reaktivierung ist damit nicht mehr möglich. Ändern Sie oder nachfolgende Eigentümer Ihre Meinung, müssen Sie einen neuen Gasanschluss legen lassen.
Die folgende Tabelle stellt die Unterschiede und die Auswirkungen auf einen Blick dar:
Begriff | Anschluss bleibt? | Nutzung möglich? | Anschluss reaktivierbar? | Kosten |
---|---|---|---|---|
Stilllegung | ja | nein | ja | gering |
Rückbau | nein | nein | nein | mittel bis hoch |
Möchten Sie Kosten sparen und den Anschluss später unter Umständen noch einmal nutzen, können Sie ihn also stilllegen lassen. Ist eine Reaktivierung ausgeschlossen, empfiehlt sich hingegen der Rückbau des Gasanschlusses. Hier sind die Kosten in aller Regel aber höher.Jetzt Flüssiggastank Angebote erhalten
Gasanschluss-Stilllegung und -Rückbau: Kosten im Überblick
Wie viel die Maßnahme kosten kann, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn es gibt keine allgemeine Gebührenordnung, und Netzbetreiber gehen mit dem Thema sehr unterschiedlich um. Das fand die Verbraucherzentrale NRW heraus, die dazu alle 115 Gasverteilnetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen befragt hat. 37 antworteten und zeigten ein sehr differenziertes Bild.
- Den Gasanschluss stilllegen lassen, ist bei vielen Netzbetreibern kostenfrei. Einige verlangen aber auch 1.000 Euro und mehr für die Arbeiten am Hausanschluss.
- Bei dem Gasanschluss-Rückbau fallen hingegen immer Kosten an. Diese liegen nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW bei durchschnittlich 1.750 Euro. Ausreißer veranschlagten aber auch 3.000 bis 6.000 Euro.
Große Unterschiede bestehen auch bei der Abrechnung. Während einige Netzbetreiber die Kosten individuell in Rechnung stellen, legen andere diese auf die Anschlussnutzer um. Wieder andere verteilen alle oder einen Teil der Kosten auf die Gemeinschaft der Netzkunden.
Unser Tipp: Von Erdgas zu Flüssiggas wechseln und sparen
Denken Sie über einen Heizungstausch nach und möchten den Gasanschluss stilllegen oder sogar zurückbauen lassen? Dann ziehen Sie auch einen Wechsel von Erdgas zu Flüssiggas in Betracht. Der Vorteil: Sie können die bestehende Gastechnik (Heizung, Herd und andere Verbraucher) weiter nutzen. Sie müssen unter Umständen nur die Gasdüse wechseln und zahlen dafür in der Regel etwa 50 Euro. Für einen neuen Flüssiggastank fallen zusätzlich Kosten in Höhe von 500 bis 1.000 Euro an. Diese entfallen auf Anlieferung, Installation der Rohrleitung, Betonbodenplatte und Anschluss an die bestehende Anlage.
Mit Bio-Flüssiggas gesetzeskonform und ohne CO₂-Steuer heizen
Ein weiterer Vorteil: Wenn Sie von Erdgas zu Flüssiggas wechseln, stellen Sie Ihre Anlage sofort und ohne hohe Kosten auf regenerative Energien um. Möglich ist das durch den Bezug von Biogas, das von der CO₂-Besteuerung ausgenommen ist. Alternativ können Sie ein Gemisch aus Flüssiggas und Bio-LPG bestellen, um zumindest die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.Jetzt Flüssiggastank Angebote erhalten
FAQ zum Thema Gasanschluss: stilllegen und zurückbauen
Welche Gründe sprechen für eine Stilllegung des Gasanschlusses?
Viele Verbraucher lassen ihren Gasanschluss stilllegen oder zurückbauen, weil sie auf alternative Heizsysteme wie Wärmepumpen, Fernwärme oder Flüssiggas umsteigen. Gründe dafür sind der Wunsch nach geringeren CO₂-Emissionen, sinkenden Heizkosten und mehr Unabhängigkeit von Energieimporten. Auch gesetzliche Vorgaben oder der schlechte technische Zustand alter Heizungen spielen eine Rolle. Gas ist ein fossiler, teurer und endlicher Rohstoff, der langfristig an Bedeutung verliert. Wer seine Heizung modernisiert, kann durch die Stilllegung oder den Rückbau des Gasanschlusses nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zukünftige Anforderungen besser erfüllen.
Was ist der Unterschied zwischen der Stilllegung und dem Rückbau?
Bei einer Stilllegung bleibt der Gasanschluss erhalten, wird aber gesperrt und versiegelt – eine spätere Reaktivierung ist möglich. Beim Rückbau wird der Anschluss vollständig entfernt und vom Netz getrennt; eine spätere Nutzung ist nur mit einem neuen Anschluss möglich. Stilllegen ist günstiger, Rückbau endgültig und teurer.
Wie viel kostet es, den Gasanschluss stilllegen oder zurückbauen zu lassen?
Die Kosten für die Stilllegung oder den Rückbau eines Gasanschlusses variieren stark je nach Netzbetreiber. Während die Stilllegung oft kostenlos ist, können manche Anbieter über 1.000 Euro verlangen. Der Rückbau verursacht hingegen immer Kosten – im Schnitt etwa 1.750 Euro, vereinzelt sogar bis zu 6.000 Euro. Unterschiede gibt es auch bei der Abrechnung: Manche stellen Kosten individuell in Rechnung, andere verteilen sie auf alle Netznutzer. Daher empfiehlt sich immer eine vorherige Anfrage beim eigenen Netzbetreiber.
Gibt es eine Förderung für die Stilllegung des Anschlusses für Erdgas?
Ja, im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können die Kosten für die Stilllegung oder den Rückbau eines Gasanschlusses als förderfähige Umfeldmaßnahme anerkannt werden, insbesondere bei der Umstellung auf eine Wärmepumpe, einen Fernwärmeanschluss oder eine wasserstofffähige Gasheizung mit eigenen Tanks.
Warum lohnt es sich, von Erdgas auf Flüssiggas zu wechseln?
Ein Wechsel von Erdgas zu Flüssiggas kann sich lohnen, besonders beim Heizungstausch. Die vorhandene Gastechnik bleibt meist nutzbar – oft genügt ein Düsenwechsel für ca. 50 Euro. Für einen neuen Flüssiggastank entstehen zusätzliche Kosten von 500 bis 1.000 Euro. Mit Bio-Flüssiggas heizen Sie zudem gesetzeskonform, klimafreundlich und ohne CO₂-Steuer. Auch Mischlösungen mit Bio-LPG sind möglich und erfüllen gesetzliche Anforderungen, ohne hohe Investitionen in komplett neue Heiztechnik. Im Vergleich zu einer Wärmepumpenlösung spart das 10.000 bis 15.000 Euro oder mehr.