Warmwasserkosten berechnen: Gratis Rechner mit Formel

Abhängig vom vorhandenen Heizsystem können sich die Kosten der Warmwasserbereitung teilweise stark auf die jährlichen Heizkosten auswirken. Wer hier sparen möchte, sollte die Warmwasserkosten berechnen und mit Durchschnittswerten vergleichen. Auf diese Weise zeigen sich Einsparpotenziale, die sich oft schon einfach erschließen lassen. Vermieter müssen die Warmwasserkosten berechnen, um diese auf ihre Mieter umzulegen. Wir informieren über Einflussgrößen, überschlägige Berechnungen und Vorgaben der Heizkostenverordnung.
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✅ Aktualisiert am 17.04.2023

Die Themen im Überblick

Diese Faktoren beeinflussen die Warmwasserkosten

Geht es darum, die Warmwasserkosten zu berechnen, sind eine Reihe von Einflussgrößen zu berücksichtigen. Neben dem tatsächlichen Verbrauch gehören dazu auch die gewählten Temperaturen. Preisentscheidend ist außerdem der Energieträger, mit dem Hausbesitzer die Warmwasserbereitung realisieren.

Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch im Haushalt

Wie hoch die Kosten der Warmwasserbereitung ausfallen, hängt maßgebend vom Verbrauch ab. Je mehr Wasser eine technische Anlage erwärmen muss, umso mehr Energie benötigt sie und die Kosten steigen. Während der tatsächliche Verbrauch sehr stark von den individuellen Gewohnheiten abhängt, gibt es in der Praxis gebäudetypische Richtwerte. Die folgende Tabelle zeigt übliche Verbrauchsmengen:

Art von Gebäude Warmwasserverbrauch in Litern pro Person und Tag (60 °C; nach Feurich) niedriger Komfort mittlerer Komfort hoher Komfort
Einfamilienhaus einfacher Standard:
mittlerer Standard:
gehobener Standard:
30
35
40
40
50
60
50
60
80
Mehrfamilienhaus sozialer Wohnungsbau:
allgem.Wohnungsbau:
gehob.Wohnungsbau:
20
30
40
30
40
50
40
50
70

Die Tabelle zeigt typische Verbrauchsdaten zur Berechnung der Warmwasserkosten. Die Liter-Angaben basieren dabei auf einer Temperatur von 60 Grad Celsius. In der Praxis erhalten Nutzer dabei mehr Warmwasser mit niedrigeren Temperaturen, wobei sich der Energiebedarf nicht ändert.

Warmwasserbedarf berechnen und Temperaturen berücksichtigen

Wer den Verbrauch mit einem Wasserzähler misst, muss nicht auf Richtwerte zurückgreifen. In diesem Fall ist es allerdings wichtig, die tatsächlichen Temperaturen zu kennen. Während das kalte Wasser mit durchschnittlich 10 Grad Celsius aus der Leitung strömt, fließt das warme Wasser mit 35 bis 40 Grad Celsius aus den Entnahmestellen. Je stärker das Wasser zu erwärmen ist, umso höher ist auch das Ergebnis beim Berechnen der Warmwasserkosten.

Energieträger und ihre Preise beeinflussen die Warmwasserkosten

Neben den Verbrauchs- und Temperaturwerten kommt es auch auf die Energiepreise an, wenn Hausbesitzer ihren Warmwasserbedarf berechnen wollen. Die folgende Tabelle zeigt aktuelle Kilowattstunden-Preise verschiedener Energieträger.

Energieträger Preis pro Kilowattstunde
Erdgas 9,5 Ct/kWh
Flüssiggas 9,5 Ct/kWh
Heizöl 9 Ct/kWh
Scheitholz 17 Ct/kWh
Pellets 9,4 Ct/kWh
Haushaltsstrom 29,68 Ct/kWh

(Energiepreise Stand 05.06.2023, Quellen: Verivox, Fluessiggas1, heizpellets24, heizoel24)

Aufgrund der derzeitigen Situation auf dem Energiemarkt sind genaue Preisangaben für die einzelnen Energieträger nur schwer zu beziffern. Besonders beim Erdgas liegen die Preise schon jetzt vielerorts deutlich höher bzw. sind sehr großen Schwankungen unterworfen.

Die Angaben in der Tabelle verstehen sich demnach als Richtwerte, die abhängig von der Region, individuellen Tarifvereinbarungen und Bezugsmengen anders ausfallen können. Sie eignen sich aber, um die Warmwasserkosten überschlägig zu berechnen.

Auch Verluste der Wärmeerzeugung sind zu berücksichtigen

Wie viel die Warmwasserbereitung kostet, hängt auch vom eingesetzten Heizsystem ab. So gehen Speicherwasserwärmer und lange Versorgungsleitungen beispielsweise mit größeren Verlusten einher. Bei Durchlauferhitzern und dezentralen Kleinspeichern ist das nicht der Fall. Diese arbeiten in diesem Punkt effizienter. Das heißt: Abhängig vom vorhandenen System kann der Energieverbrauch den reinen Energiebedarf zur Warmwasserbereitung übersteigen. Die Heizkostenverordnung rechnet hier mit einem Wirkungsgrad von etwa 46,5 %. 53,5 Prozent der aufgewendeten Energie gehen demnach über Kessel, Kamin, Speicher und Rohrleitungen verloren.

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Theorie: Überschlägig die Warmwasserkosten berechnen

Um die Warmwasserkosten berechnen zu können, ist zunächst der Energiebedarf zu bestimmen. Dieser lässt sich anschließend mit dem entsprechenden Energiepreis multiplizieren, um die tatsächlichen Brennstoffkosten zu ermitteln. Wie das funktioniert, erklären wir in drei Schritten:

  1. Benötigte Warmwassermenge bestimmen
  2. Energiebedarf in Kilowattstunden ermitteln
  3. Individuelle Warmwasserkosten berechnen

Schritt 1: Wie hoch ist der Warmwasserverbrauch?

Um diese Frage zu beantworten, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen können Richtwerte aus der obigen Tabelle zur Anwendung kommen. Handelt es sich zum Beispiel um eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus (allgemeiner Wohnungsbau, mittlerer Komfort), liegt der Verbrauch bei 40 Liter pro Person und Tag. Leben vier Personen in der Wohnung, benötigen diese jeden Tag 160 Liter Wasser mit einer Temperatur von 60 Grad Celsius. Die folgende Formel zeigt den Rechengang:

  • Warmwasserbedarf: Verbrauch pro Person x Personen in der Nutzeinheit [in Liter/Tag bei 60 °C]

Wer den Verbrauch mit einem Warmwasserzähler erfasst, kann etwas genauer vorgehen. Denn hier lassen sich konkrete Werte am Zähler ablesen. Dazu notieren Anwender beispielsweise an zwei aufeinander folgenden Tagen den Zählerstand. Die Differenz beider Werte ergibt den tatsächlichen Verbrauch bei der vorliegenden Temperatur. Letztere richtet sich nach der Einstellung der Heizung oder des Speichers. Auch bei elektrischen Kleinspeichern oder Durchlauferhitzern lässt sich die Temperatur einfach ablesen.

Schritt 2: Wie hoch ist der Energieverbrauch in Kilowattstunden?

Um die Warmwasserkosten berechnen zu können, ist zunächst der Energieverbrauch oder -bedarf zu bestimmen. Dieser hängt maßgeblich von der Wassermenge sowie der Temperatur ab und ergibt sich aus folgender Gleichung:

  • Energiebedarf = Wassermenge x Speicherkapazität x Temperaturerhöhung [in kWh]

Die Warmwassermenge ist aus Schritt 1 bekannt. Das Ergebnis liegt in Litern pro Tag vor und ist in Kilogramm pro Tag einzusetzen. Aufgrund der Dichte von Wasser ist es hinreichend genau, Liter 1:1 in Kilogramm umzumünzen. Bei der Speicherkapazität handelt es sich hingegen um eine Konstante, die 1,163 Wattstunden pro Kilogramm und Kelvin (oder 4,19 kJ/kg•K) beträgt. Die einzusetzende Temperatur hängt davon ab, welche Ausgangswerte zum Einsatz kamen. Bei den Verbrauchsdaten nach Feurich (siehe Tabelle) ist mit 60 Grad Celsius zu rechnen. Kommen hingegen individuelle Messwerte zum Einsatz, lassen sich die Einstellwerte der Heizung verwenden.

Die Kaltwassertemperatur beträgt in beiden Fällen etwa 10 Grad Celsius. Diese ist von der Warmwassertemperatur abzuziehen, um die Temperaturerhöhung zu ermitteln. Das folgende Beispiel zeigt, wie sich die Energiemenge bestimmen lässt.

  • Beispiel: 160 kg/d x 1,163 Wh/kgK x (60 – 10) K = 9.304 Wh bzw. 9,3 kWh

Wichtig zu wissen: Die Wassermenge ist in Kilogramm pro Tag einzusetzen und Temperaturdifferenzen werden in Kelvin („K“) eingesetzt.

Abschließend sind noch die Verluste der Warmwasserbereitung zu berücksichtigen. Außer bei dezentralen Durchlauferhitzern liegen diese bei etwa 45 %. Das Ergebnis ist daher mit dem Faktor 1,81 zu multiplizieren. Im Beispiel ergibt sich dabei ein tatsächlicher Energiebedarf von 16,83 kWh.

Wichtig zu wissen: Ist der Wirkungsgrad der Warmwasserbereitung nachweislich höher, lassen sich beim Warmwasserverbrauch Berechnen auch reale Werte verwenden. Der Korrekturfaktor ergibt sich dann wie folgt:

  • Korrekturfaktor = 1 / (Wirkungsgrad / 100) [ohne Einheit]

Bei einem Wirkungsgrad von 60 Prozent, der etwa für Fernwärmeanlagen üblich ist, beträgt der Korrekturfaktor daher nur 1,67. Handelt es sich um eine dezentrale elektrische Warmwasserbereitung, ergibt sich hingegen ein Faktor von etwa 1,05. Denn hier lassen sich die Verluste dank Wirkungsgraden von 95 Prozent oder höher nahezu vernachlässigen.

Schritt 3: Wie kann ich die Warmwasserkosten berechnen?

Der letzte Schritt ist einfach: Denn nun ist der Energiebedarf nur noch mit dem entsprechenden Energiepreis zu multiplizieren. Die folgende Formel zum Warmwasserkosten berechnen zeigt, wie das funktioniert:

  • Warmwasserkosten: Energiebedarf x Energiepreise [in €]

Bei einem Energiebedarf von 16,83 Kilowattstunden am Tag und einem Gaspreis von 13,98 Cent pro Kilowattstunde (siehe Tabelle) ergibt das Kosten von 2,35 Euro am Tag. Multipliziert mit 365 Tagen pro Jahr liegen die jährlichen Warmwasserkosten demnach bei 858,78 Euro. Hinzu kommt der Wasserpreis, der von Region zu Region unterschiedlich ausfallen kann.

Warmwasserkosten Berechnen nach Heizkostenverordnung

Die Vorgaben der Heizkostenverordnung (§ 9) ähneln dem vorgestellten Ablauf. So geht es auch hier im ersten Schritt darum, den Brennstoffverbrauch („B“) zu berechnen. Dazu gibt die Verordnung folgende Formel vor:

  • Brennstoffverbrauch = (2,5 x Wasserverbrauch x Temperaturerhöhung) / Heizwert [in l, kg oder m³]

Während der Faktor 2,5 unter anderem den Wirkungsgrad berücksichtigt (etwa 46 %) ist der Wasserverbrauch am Zähler zu messen. Die Temperaturerhöhung ergibt sich hingegen aus der Differenz der Warmwassertemperatur der Heizung und der Kaltwassertemperatur von 10 Grad Celsius. Der Heizwert ist ein brennstoffabhängiger Kennwert, der sich in nachfolgender Tabelle ablesen lässt:

Brennstoff Heizwert (Hu)
Heizöl 10 kWh/l
Erdgas L 9 kWh/m³
Erdgas H 10,5 kWh/m³
Flüssiggas 6,57 kWh/l
Scheitholz ca. 4,2 kWh/kg (art- und feuchteabhängig)
Pellets ca. 4,5 kWh/kg

Der Brennstoffverbrauch ist anschließend mit dem aktuellen Brennstoffpreis (Euro pro Liter, Kubikmeter oder Kilogramm) zu multiplizieren. Dieser findet sich in der Regel auf der Rechnung der Energieversorger.

Alternative: Wenn der Warmwasserverbrauch nicht messbar ist

Lässt sich der Warmwasserverbrauch nicht messen, etwa weil es weder im Zulauf zum Boiler noch vor der Nutzungseinheit einen Wasserzähler gibt, erlaubt die Heizkostenverordnung eine vereinfachte Methode. Dabei lassen sich 18 Prozent von den insgesamt anfallenden Heizkosten abziehen, um die Warmwasserkosten zu berechnen.

Kosten senken: Diese einfachen Tipps helfen

Bei der Berechnung der Warmwasserkosten zeigen sich verschiedenste Stellschrauben, um die Ausgaben zu senken. Neben dem Energieträger, der sich zum Beispiel von Strom auf Gas umstellen lässt, ist dabei auch der Wasserverbrauch zu nennen. Sinkt dieser, etwa durch wassersparende Armaturen, fallen auch die Kosten der Warmwasserbereitung deutlich niedriger aus. Letzteres lässt sich auch erreichen, indem Verbraucher die Warmwassertemperatur absenken. Denn dadurch muss der Kessel weniger leisten und mit dem Energieverbrauch fallen auch die Kosten. Vor allem bei zentralen Speichersystemen sollte die Warmwassertemperatur allerdings nicht zu niedrig liegen. Denn dadurch könnten sich Legionellen und andere Keime schnell vermehren.

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