Elektrische Fußbodenheizung: Lohnt sich die einfache Lösung?

Elektrische Fußbodenheizung nachrüsten

Geht es um die Wärmeversorgung von Gebäuden, ist die Flächenheizung an Wand, Boden oder Decke besonders beliebt. Sie setzt allerdings auf wasserführende Leitungen und lässt sich nur mit einem gewissen Aufwand verlegen. Einfacher funktioniert es mit einer elektrischen Fußbodenheizung. Diese besteht aus Heizmatten, die sich frei verlegen und an das Stromnetz im Haus anschließen lassen. Ob sich das lohnt, welche Nachteile eine elektrische Fußbodenheizung hat und wie viel die Lösung kosten kann, darüber berichten wir in den folgenden Abschnitten.

✅ Aktualisiert am 28.06.2024

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Die Themen im Überblick

Funktion der elektrischen Fußbodenheizung erlaubt einfache Installation

Wie einleitend beschrieben, punktet die elektrische Fußbodenheizung mit einer besonders einfachen Installation. Denn sie besteht lediglich aus elektrisch leitfähigen Matten, die auf einem ebenen und tragfähigen Untergrund zu verlegen sind. Es folgt in der Regel eine Ausgleichs- oder Estrichschicht, bevor Sie den Oberboden verlegen können. Sobald Fachhandwerker die Matten an das Stromnetz im Haus angeschlossen haben, nimmt die Anlage Ihren Betrieb auf. Abhängig von der Einstellung am Thermostat fließt dabei mehr oder weniger Strom durch die elektrische Fußbodenheizung. Die Matten erwärmen sich dabei. Sie übertragen thermische Energie an den Oberboden, der Wärme dann überwiegend in Form von Strahlung an den darüber liegenden Raum abgibt.

Voraussetzung: Elektro-Flächenheizung auch auf Estrich und Fliesen verlegen

Möchten Sie eine elektrische Fußbodenheizung nachrüsten, müssen Sie für einen ebenen und tragfähigen Untergrund sorgen. In aller Regel handelt es sich dabei um den vorhandenen Beton- oder Estrichboden. Wurden bereits Fliesen verlegt, müssen Sie diese allerdings nicht in jedem Fall entfernen. Sind die Elemente intakt und noch fest, können Sie die elektrische Fußbodenheizung für Bad, Küche etc. auch auf den bestehenden Fliesen verlegen.

Ausreichend starke Dämmung unter der Flächenheizung nicht vergessen

Geht es um Räume über dem Erdreich oder ist ein kalter Keller unter dem zu beheizenden Raum, sollten Sie auch an eine Dämmung denken. Diese sitzt unter der elektrischen Fußbodenheizung und verhindert, dass Wärme nach unten entweicht. Die Anlagen arbeiten dadurch sparsamer und die Räume lassen sich effizienter mit Wärme versorgen.

Verlegung unter der Oberfläche sorgt für schnell regelbare Wärmeabgabe

Anders als wasserführende Heizungen, bei denen Heizungsrohre im Bodenaufbau liegen, kommen elektrische Fußbodenheizungen ganz ohne Trägermedium aus. Sie arbeiten direkt und sitzen im Vergleich auch deutlich näher am gewählten Bodenbelag. Das hat den Vorteil, dass Wärme schneller im Raum ankommt – eine Elektro-Fußbodenheizung ist also weniger träge und insgesamt sehr schnell stufenlos regelbar.

Nachteilig an der oberflächennahen Installation ist allerdings, dass ein Teil des Speichervermögens des Bodens verloren geht. Spürbar ist das vor allem dann, wenn die Elektro-Fußbodenheizung ausgeht, da die Temperatur der Bodenflächen dann schnell wieder sinkt. Eine konventionelle wasserführende Heizung beugt dem vor, indem sie zunächst den massiven Boden aufheizt, sodass dieser in Heizpausen Wärme abgeben kann. Es entsteht eine gewisse Trägheit, die allerdings auch eine langsamere Regelbarkeit zur Folge hat.

Elektrische Fußbodenheizung nachrüsten und thermische Behaglichkeit steigern

Ein großer Vorteil der Fußbodenheizung, ganz gleich, ob diese elektrisch oder mit Wasser arbeitet, ist die Art der Wärmeübertragung. Denn diese erfolgt zu einem großen Teil in Form von sonnengleicher Strahlung, die von den großen Flächen gleichmäßig abgegeben wird. Das reduziert die Luftbewegungen im Haus und kommt damit auch sensiblen Menschen sowie Allergikern zugute.

Übrigens: Durch den einfachen Aufbau können Sie in vielen Fällen sehr leicht eine Fußbodenheizung nachrüsten. Heizten Sie vorher mit konventionellen Heizkörpern, steigern Sie damit Ihren Wohnkomfort spürbar. Sie reduzieren die Staubverwirbelungen und beugen kalten Füßen vor.

Elektrische Fußbodenheizung eignet sich für Laminat, Fliesen und mehr

Möchten Sie eine elektrische Fußbodenheizung nachrüsten oder entscheiden Sie sich im Neubau für die Lösung, haben Sie in puncto Bodenbelag freie Wahl. Ganz gleich, ob Sie sich für Steinzeug, Fliesen, Laminat oder auch Vinyl entscheiden, die Elektro-Flächenheizung komm mit nahezu allen Materialien gut zurecht. Selbst Teppich lässt sich über der Elektro-Fußbodenheizung verlegen, wenn dieser nicht zu stark ist. Denn: Je besser der Oberbelag dämmt, umso länger dauert es, bis die Wärme der Flächenheizung im Raum ankommt.

Achten Sie bei der Auswahl der Bodenbeläge darauf, dass diese für den Einsatz über einer elektrischen Fußbodenheizung geeignet sind. Neben den Dämmeigenschaften kommt es dabei vor allem auch auf die Temperaturbeständigkeit an. Entsprechende Hinweise und Informationen finden Sie in der Regel auf der Verpackung oder in den Herstellerunterlagen.

Anschaffung der Fußbodenheizung mit Strom verursacht geringe Kosten

Lassen Installation und Betrieb keine Wünsche offen, stellt sich die Frage: Wie viel kann eine elektrische Fußbodenheizung kosten? Geht es um die reinen Materialkosten, fallen Ausgaben von 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter an. Hinzu kommen Kosten für die Ausgleichsmasse, den Thermostaten sowie den fachgerechten Anschluss der Anlagen, die in der Regel bei 15 bis 40 Euro pro Quadratmeter liegen. In Summe können Sie für die Anschaffung einer elektrischen Fußbodenheizung also mit Kosten von 35 bis 90 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wie hoch die Ausgaben im Einzelfall ausfallen, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. So zum Beispiel von:

  • der Qualität der Heizung
  • dem benötigten Zubehör
  • der Art der Verlegung
  • der möglichen Eigenleistung

Vor allem dann, wenn Sie einen Großteil der Arbeiten selbst erledigen, können Sie beim Einbau der elektrischen Fußbodenheizung spürbar sparen. Im Vergleich zu wasserführenden Heizsystemen sind die Ausgaben dabei in aller Regel etwas niedriger.

Im laufenden Betrieb kann die elektrische Fußbodenheizung mehr kosten

Während die Elektro-Flächenheizung bei der Anschaffung günstiger als ihr wasserführendes Pendant ist, fallen die Kosten im Betrieb häufig höher aus. Das gilt zumindest dann, wenn Sie diese als Alleinheizung in wenig sanierten Gebäuden nutzen. Bei einem Wärmebedarf von 15.000 Kilowattstunden und einem Strompreis von rund 36 Cent pro Kilowattstunde entstehen im Jahr etwa 5.400 Euro Heizkosten.

Günstige Alternative: Setzen Sie stattdessen auf eine konventionelle wasserführende Heizung, etwa eine Flüssiggasheizung, liegen Ihre Ausgaben bei gleichem Wärmebedarf in aller Regel bei weniger als 2.000 Euro im Jahr. Die Mehrkosten der Installation einer wasserführenden Flächenheizung sind in unserem Beispiel schon nach weniger als fünf Jahren ausgeglichen. Ein kleiner Bonus: Die Flächenheizung und Flüssiggasheizung passen perfekt zusammen. Denn die großen Heizflächen ermöglichen den Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen, der wiederum für einen effizienten Heizbetrieb sorgt.

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Der Einsatzbereich entscheidet über die Wirtschaftlichkeit der Elektroheizung

Trotz höherer Betriebskosten kann sich die elektrische Fußbodenheizung dennoch lohnen. Und zwar immer dann, wenn Sie die Anlage ergänzend oder nur zeitweise (zum Beispiel in Ferienhäusern) nutzen. Auch in sehr gut gedämmten Gebäuden und in Kombination mit einer großflächigen Photovoltaikanlage kann sich die elektrische Flächenheizung unter Umständen gegen wasserführende Systeme durchsetzen.

Ob das tatsächlich der Fall ist, lässt sich allerdings nicht pauschal beurteilen. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, empfehlen wir Ihnen daher immer die Beratung durch einen Energieberater oder einen Fachhandwerker. Die Experten ermitteln die Heizkosten verschiedener Varianten und zeigen, welche Lösung ganzheitlich betrachtet am günstigsten ist.

Auf einen Blick: Die wichtigsten Vorteile der Stromheizung im Überblick

Eine elektrische Fußbodenheizung bietet mehrere Vorteile, die sie zu einer attraktiven Heizlösung machen. Wir haben die Wichtigsten im Überblick zusammengefasst:

Komfort und Wohlbefinden:

  • Gleichmäßige Wärmeverteilung: Die Wärme wird gleichmäßig im Raum verteilt, da sie von unten nach oben aufsteigt, was zu einer hohen Behaglichkeit führt.
  • Warmer Boden: Ein warmes Fußbodengefühl ist besonders in den kalten Monaten angenehm und erhöht den Wohnkomfort erheblich.
  • Reduzierte Staubzirkulation: Da die Elektroheizungen kaum Luftströmungen erzeugen, wird weniger Staub aufgewirbelt, was vor allem Allergiker und Asthmatiker zu schätzen wissen.
  • Verbesserte Luftqualität: Die Luftfeuchtigkeit bleibt durch die Strahlungswärme konstanter, was zu einem gesünderen Raumklima beiträgt.

Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit:

  • Geringerer Energieverbrauch: Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung in Form von Strahlung kann die Raumtemperatur ohne Einbußen im Komfort um ein bis zwei Grad Celsius niedriger gehalten werden. Das spart Energie ein.
  • Direkte Wärmeübertragung: Elektrische Fußbodenheizungen wandeln fast 100% der verbrauchten Energie in Wärme um, was sie sehr effizient macht.
  • Kompatibilität mit erneuerbaren Energien: Das Heizsystem kann gut mit Photovoltaikanlagen oder anderen erneuerbaren Energiequellen kombiniert werden.

Einfache Installation und Wartung:

  • Einfache Nachrüstung: Elektrische Fußbodenheizungen sind relativ einfach zu installieren, besonders bei Renovierungen oder in einzelnen Räumen.
  • Geringer Wartungsaufwand: Im Vergleich zu wassergeführten Systemen benötigen elektrische Fußbodenheizungen kaum Wartung, da es keine beweglichen Teile oder mögliche Undichtigkeiten gibt.
  • Schnelles Aufheizen: Die Systeme heizen schneller auf als viele konventionelle Heizsysteme, was zu einer schnellen Erwärmung des Raumes führt.
  • Platzersparnis: Da die Heizsysteme im Boden installiert sind, bleibt mehr Platz für Möbel und Dekorationen. Es gibt keine sichtbaren Heizkörper oder Rohre.

Eine elektrische Fußbodenheizung hat auch Nachteile: Zusammenfassung

Der größte Nachteil einer elektrischen Fußbodenheizung liegt in den Kosten. Vor allem der Betrieb mit Strom aus dem Netz ist dabei teuer, wenn Sie die Anlage als Alleinheizung in einem wenig sanierten Haus verwenden. Anders verhält es sich, wenn die Elektro-Flächenheizung als Zusatzheizung, Übergangsheizung oder in Kombination mit einer großen Photovoltaikanlage zum Einsatz kommt. In diesen Fällen punktet die Lösung mit niedrigen Anschaffungskosten.

Übrigens: Ein Nachteil aller Flächenheizsysteme ist, dass Sie bei Arbeiten am Boden in Zukunft sehr vorsichtig vorgehen müssen. Andernfalls könnten Sie die verlegten Kabel beschädigen und zum Ausfall der Heizung beitragen. Ein genauer Verlegeplan oder eine Folie, die warme Kabel von oben sichtbar macht, helfen, dass zu verhindern.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Elektro-Fußbodenheizung

Was ist eine elektrische Fußbodenheizung und wie funktioniert Sie?

Eine elektrische Fußbodenheizung besteht aus Heizkabeln oder -matten, die unter dem Bodenbelag installiert werden. Durch Stromfluss erwärmen sich die Kabel und geben die Wärme gleichmäßig an den Boden ab, der sie in den Raum strahlt. Ein Thermostat reguliert die Temperatur, sorgt für Komfort und Energieeffizienz.

In welchen Bereichen kommen die Elektro-Heizsysteme zum Einsatz?

Grundsätzlich lassen sich Elektro-Flächenheizungen überall installieren. In der Praxis kommen Sie häufig in Bädern, Küchen sowie Wohn- und Kinderzimmern zum Einsatz. Sie eignen sich dabei vor allem als Übergangsheizung oder als Ergänzung zu einer konventionellen Heizung mit Heizkörpern.

Worin liegen die größten Vorteile der Flächenheizung für Strom?

Die Heizsysteme sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Sie sind platzsparend, kommen ohne sichtbare Heizkörper aus und lassen sich einfach installieren. Besonders günstig ist das bei Renovierungen, wo die Heizsysteme mit einer schnellen Reaktionszeit punkten. Weitere Vorteile sind programmierbare Thermostate, die sonnengleiche Wärmestrahlung und die geringe Staubaufwirbelung.

Welche Nachteile hat eine Fußbodenheizung elektrisch betrieben?

Nachteilig sind vor allem die Betriebskosten, die beim Dauereinsatz der Elektroheizung sehr hoch ausfallen können. Sinnvoller ist es daher häufig, die Anlage nur übergangsweise/ergänzend zu betreiben oder gleich auf eine wasserführende Flächenheizung mit Flüssiggasheizung oder einem anderen Wärmeträger zu setzen.

Wie viel kann eine elektrische Fußbodenheizung kosten?

Die Kosten liegen bei 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Ausgaben für die Ausgleichsmasse, den Thermostaten sowie den fachgerechten Anschluss der Anlagen. Diese liegen bei 15 bis 40 Euro pro Quadratmeter, sodass sich ein Gesamtpreis von 35 bis 90 Euro pro Quadratmeter ergibt.

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