Gasetagenheizung mit Flüssiggas: Effizient und GEG-konform
Gasetagenheizungen versorgen einzelne Wohnungen eines Gebäudes separat mit Wärme. Nötig ist dazu eine Therme in jeder Wohneinheit sowie ein zentraler Gasanschluss. Ist letzterer nicht verfügbar, können Sie die Gasetagenheizung auch mit Flüssiggas betreiben. Das emittiert bei der Verbrennung kaum Schadstoffe und ist sogar regenerativ erhältlich. Worin die Vorteile liegen, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind und warum es sich mit einem Blick auf die Heizkosten lohnen kann, eine Gasetagenheizung mit Flüssiggas zu betreiben, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
✅ Aktualisiert am 12.06.2025
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Die Themen im Überblick:
- Gasetagenheizung mit Flüssiggas: Erklärung
- Einsatz, Vorteile sowie Nachteile der Technik
- Heizungsgesetz, CO₂-Steuer und Heizkosten
- FAQ: Fragen zur Gasetagenheizung
Gasetagenheizung mit Flüssiggas: Was ist das eigentlich?
Bei der Gasetagenheizung mit Flüssiggas versorgen separate Thermen einzelne Wohneinheiten im Haus unabhängig von den anderen mit Wärme und Warmwasser. Die Heizgeräte sind in aller Regel sehr kompakt. Sie befinden sich in Kammern, Küchen oder Bädern und sind an die zentrale Gasverteilung im Haus angeschlossen. Durch diese strömt Flüssiggas, das in einem Tank im Außenbereich lagert. Diesen beliefern Unternehmen regelmäßig, sodass Verbraucher auf Wunsch den gleichen Komfort verspüren wie bei einer konventionellen Erdgasheizung.
Flüssiggasheizungen arbeiten sparsam und vergleichsweise sauber
Arbeiten die Thermen mit Brennwerttechnik, setzen sie fast 100 Prozent der im Flüssiggas gespeicherten Energie in Wärme um. Sie verursachen durch die Installation im beheizten Bereich kaum Verluste und gelten dadurch als besonders effizient. Aber nicht nur das: Genau wie bei dem Einsatz von Erdgas ist auch der Betrieb einer Gasetagenheizung mit Flüssiggas vergleichsweise sauber. Denn der Brennstoff verursacht die geringsten CO₂-Emissionen aller fossilen Energieträger und gilt darüber hinaus auch als sehr sauber. So entsteht deutlich weniger Feinstaub als bei anderen Energieträgern, wie die folgende Tabelle zeigt.
Brennstoff | Feinstaub | CO₂ | Bemerkung |
---|---|---|---|
Flüssiggas (LPG) | 0,0007 – 0,0018 g/kWh | ca. 227 g/kWh | Sehr sauber, relativ niedriger CO₂-Wert |
Heizöl EL | 0,0036 – 0,0108 g/kWh | ca. 266 g/kWh | Höherer CO₂-Ausstoß als Flüssiggas |
Erdgas | ca. 0,001 g/kWh | ca. 201 g/kWh | Niedrigster CO₂-Wert unter Fossilen |
Holzpellets | 0,072 – 0,18 g/kWh | ca. 0 g/kWh (bilanzneutral*) | Klimaneutral gerechnet, aber hoher Feinstaub |
Scheitholz | ≥ 0,36 g/kWh | ca. 0 g/kWh (bilanzneutral*) | Sehr hohe Feinstaubemissionen |
*Bilanzneutral heißt dabei, dass die Verbrennung CO₂ freisetzt. Dieses entspricht der Menge an CO₂, die Bäume und Pflanzen im Laufe ihres Lebens in Sauerstoff umgewandelt haben, sodass sich die Menge an CO₂ in der Atmosphäre ganzheitlich betrachtet nicht ändert.
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Belieferung mit Flüssiggas automatisch oder nach Bestellung
Geht es um die Versorgung der Gasetagenheizung mit Flüssiggas, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist die automatische Versorgung, bei der Lieferanten den Tankfüllstand aus der Ferne überwachen. Unterschreitet dieser eine vorher festgelegte Grenze, kommt ein Lkw, um den Tank wieder aufzufüllen. Alternativ können Sie den Tankfüllstand selbst überwachen und Flüssiggas bei Bedarf telefonisch oder per App bestellen. Auch die Lieferung in regelmäßigen Abständen ist möglich, in der Praxis aber eher selten.
Flüssiggastank zum Kaufen oder Mieten nahezu überall möglich
Den Tank für die Gasetagenheizung mit Flüssiggas stellen Versorger auf Ihren Wunsch hin nahezu überall auf. Er lässt sich versteckt an der Oberfläche oder befahrbar unter der Erde installieren. Und das sogar in Wasserschutzgebieten oder mit einer entsprechenden Sicherung sogar in Hochwassergebieten.
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Grundsätzlich können Sie den Flüssiggastank kaufen oder mieten. Im ersten Fall geht die Anlage in Ihr Eigentum über. Sie sind für Wartung und Instandhaltung verantwortlich, dürfen den Flüssiggasanbieter dafür aber selbst wählen. Entscheiden Sie sich für die Mietlösung, bleibt der Tank Eigentum des Anbieters. Dieser übernimmt alle Wartungsarbeiten, darf Sie dafür aber exklusiv mit seinem Flüssiggas beliefern.
Einsatz, Vorteile sowie Nachteile der Heizung im Überblick
Die Gasetagenheizung mit Flüssiggas eignet sich für Zwei- und Mehrfamilienhäuser. Hier kommt sie meist dann zum Einsatz, wenn bereits eine etagenweise Heizung installiert war. Hausbesitzer können diese damit auf den neuesten Stand bringen und dafür sorgen, dass die neue Heizung den Vorgaben des Heizungsgesetzes entspricht. Interessant sind die Anlagen dabei auch in Wasserschutz- und Überschwemmungsgebieten sowie überall dort, wo die Versorgung mit Erdgas nicht möglich ist.
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Die größten Vorteile der Gasetagenheizung mit Flüssiggas im Überblick
Die Gasetagenheizung mit Flüssiggas lässt sich unabhängig von der öffentlichen Gasversorgung nahezu überall installieren. Sie eignet sich hervorragend für den ländlichen Raum und punktet mit vergleichsweise geringen Investitionskosten. Grund dafür ist, dass Sie mit der Heizlösung weder eine zentrale Gebäudeheizung noch ein Verteilsystem im Haus benötigen. Die eingesetzte Brennwerttechnik arbeitet besonders effizient, mit einem Wirkungsgrad von bis zu 98 Prozent. Zudem gelten die Anlagen als sauber. Da Nutzer die Anlagen individuell regeln können, bieten diese eine große Flexibilität. Ein weiterer Vorteil liegt in der hohen Resilienz. Fällt eine Heizung aus, können andere Nutzer ihre Anlage dennoch weiter betreiben.
Die wichtigsten Vorteile in der Übersicht:
- Unabhängig vom öffentlichen Gasnetz
- Geeignet für den ländlichen Raum
- Vergleichsweise geringe Investitionskosten
- Hohe Effizienz durch Brennwerttechnik
- Niedrige CO₂-Emissionen
- Individuelle Regelung möglich
- Sparsamer Betrieb
- Hohe Ausfallsicherheit
- Flexibel nachrüstbar, auch in einzelnen Wohnungen
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Die Gasetagenheizung mit Flüssiggas hat allerdings auch einige Nachteile. So tragen die Nutzer jeder Wohneinheit allein die Verantwortung für Wartung, Reparatur und Betrieb, was ganzheitlich betrachtet zu höheren laufenden Kosten führen kann. Der Flüssiggastank setzt ausreichend Platz voraus und bei Miet- oder Zähler-Lösungen sind Sie als Kunde in der Regel von einem Anbieter abhängig. Nachteilig ist zudem, dass sich erneuerbare Energieanlagen wie die Solarthermie oft nicht in das Heizsystem integrieren lassen.
Bio-Flüssiggas erfüllt GEG-Vorgaben und ist CO₂-steuerfrei
Das Gebäudeenergiegesetz fordert Verbraucher dazu auf, nur noch Heizungen mit einem hohen Anteil regenerativer Energien einzubauen. In Gasetagenheizungen ist das auf Grund der baulichen Besonderheiten nur sehr schwierig möglich. Eine Ausnahme besteht allerdings, wenn Sie die Anlage mit Bio-Flüssiggas betreiben. Denn das stammt aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen und gilt als regenerativer Energieträger. Und das hat zwei wesentliche Vorteile: Zum einen erfüllen Sie mit Bio-Flüssiggas für die Gasetagenheizung die aktuellen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Zum anderen sparen Sie die CO₂-Abgabe. Diese könnte 2027 sprunghaft ansteigen und das Heizen mit fossilen Energieträgern in Zukunft wesentlich verteuern. Das heißt: Auch wenn Bio-Flüssiggas aktuell noch teurer ist, könnte der nachwachsende oder recycelte Rohstoff durch die CO₂-Steuer auf konventionelles Flüssiggas in Zukunft auch preislich an Attraktivität gewinnen.
FAQ: Häufigste Fragen zur Gasetagenheizung mit Flüssiggas
Was ist eine Gasetagenheizung mit Flüssiggas genau?
Eine Gasetagenheizung mit Flüssiggas ist ein dezentrales Heizsystem, bei dem jede Wohneinheit eines Gebäudes über eine eigene Gastherme verfügt. Der große Vorteil: Wenn kein Anschluss an das öffentliche Erdgasnetz vorhanden ist, kommt stattdessen Flüssiggas infrage. Die Heizgeräte sind kompakt gebaut und befinden sich meist in Küchen, Bädern oder Abstellkammern.
Ist eine Gasetagenheizung mit Flüssiggas effizient?
Ja, eine Gasetagenheizung mit Flüssiggas ist äußerst effizient – besonders dann, wenn moderne Brennwerttechnik zum Einsatz kommt. Diese Technologie nutzt nicht nur die Wärme aus der Verbrennung des Gases, sondern auch die Kondensationswärme aus den Abgasen. Dadurch lassen sich Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent erreichen. Zudem gehen kaum Wärmeverluste verloren, da die Geräte direkt in der beheizten Wohnung installiert sind. Die Kombination aus hoher Effizienz und geringem Energieverlust macht diese Heizlösung wirtschaftlich und umweltfreundlich.
Welche Vorteile bietet diese Heizlösung?
Die Gasetagenheizung mit Flüssiggas lässt sich unabhängig vom öffentlichen Gasnetz nahezu überall installieren und eignet sich besonders gut für ländliche Gebiete oder schwer erschlossene Immobilien. Da keine zentrale Heizungsanlage und kein internes Verteilnetz nötig sind, fallen die Investitionskosten vergleichsweise gering aus. Die Technik ist flexibel, leicht nachrüstbar und bietet jedem Nutzer die Möglichkeit, seine eigene Therme individuell zu regeln. Auch bei einem Geräteausfall bleibt der Rest des Hauses warm, da jede Wohneinheit autark versorgt wird. Zudem ist Flüssiggas ein sehr sauberer Brennstoff mit vergleichsweise niedrigen CO₂- und Feinstaubemissionen.
Hat die Gasetagenheizung mit Flüssiggas auch Nachteile?
Trotz der vielen Vorteile bringt die Gasetagenheizung mit Flüssiggas auch einige Nachteile mit sich. So ist jede Wohneinheit eigenständig für Wartung, Betrieb und mögliche Reparaturen verantwortlich, was den organisatorischen Aufwand erhöhen kann. Außerdem benötigt der Flüssiggastank ausreichend Platz und muss unter bestimmten Sicherheitsbedingungen aufgestellt werden. Wer einen Miet- oder Zählervertrag mit einem Flüssiggasversorger abschließt, ist zudem oft an diesen Anbieter gebunden. Ein weiterer Punkt: Da es sich um Einzellösungen handelt, lassen sich regenerative Energien nur schwer in das System integrieren.
Wie wird Flüssiggas für die Gasetagenheizung geliefert?
Die Belieferung mit Flüssiggas erfolgt entweder automatisch oder nach Bedarf. Bei der automatischen Variante überwacht der Versorger den Füllstand des Tanks mithilfe eines digitalen Systems. Sobald dieser einen Mindestwert unterschreitet, erfolgt die Lieferung automatisch per Tankwagen. Alternativ können Nutzer ihren Füllstand selbst kontrollieren und Flüssiggas manuell telefonisch oder über eine App bestellen. In beiden Fällen ist eine zuverlässige Versorgung möglich. Darüber hinaus gibt es sogenannte Zählerverträge, bei denen der Kunde nicht den Brennstoff selbst kauft, sondern wie beim Erdgas nur den tatsächlichen Verbrauch in Kilowattstunden bezahlt. Das lohnt sich besonders bei gemeinschaftlich genutzten Tanks in Mehrparteienhäusern.
Kann ich die Gasetagenheizung mit Flüssiggas aus einer Gasflasche betreiben?
Ja, das ist technisch möglich, aber nur bedingt empfehlenswert. Gasflaschen enthalten wenig Brennstoff, müssen häufig gewechselt werden und verursachen höhere Kosten als ein Flüssiggastank. Auch Lagerung und Sicherheitsanforderungen sind aufwendig. Für den dauerhaften Heizbetrieb – besonders im Winter – ist die Versorgung mit Gasflaschen meist nicht wirtschaftlich oder komfortabel.
Erfüllt die Heizung die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)?
Ja, sofern Bio-Flüssiggas zum Einsatz kommt, erfüllt die Gasetagenheizung mit Flüssiggas die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Bio-Flüssiggas stammt aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen und zählt daher zu den regenerativen Energieträgern. Das ist nicht nur gesetzlich von Vorteil, sondern bringt auch finanzielle Entlastung: Wer Bio-LPG nutzt, ist von der CO₂-Steuer befreit. Angesichts der ab 2027 erwarteten Preissteigerungen durch den europäischen Emissionshandel kann das langfristig große Kostenvorteile bringen – insbesondere im Vergleich zu konventionellen fossilen Brennstoffen.
Für welche Gebäude eignet sich diese Lösung besonders?
Die Gasetagenheizung mit Flüssiggas ist besonders gut für Zwei- und Mehrfamilienhäuser geeignet, vor allem wenn bereits einzelne Gasetagenheizungen vorhanden sind und modernisiert werden sollen. Sie bietet eine unkomplizierte Lösung in Regionen ohne Erdgasversorgung sowie in Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebieten. Denn hier ist der Einsatz von Flüssiggastanks mit entsprechender Sicherung erlaubt. Durch ihre Flexibilität eignet sich die Technik auch hervorragend für Gebäude mit unterschiedlichen Nutzungseinheiten oder individuellem Heizbedarf in den einzelnen Wohnungen.