LNG-Tank: Wann lohnt sich kaufen oder mieten?

LNG Tankschiff mit großen LNG-Tanks in voller Fahrt auf hoher See

Geht es um die Planung und Versorgung großer Gebäude, ist Erdgas meist eine Grundvoraussetzung. Das gilt vor allem in der Industrie, wo sich viele Prozesse nicht ausschließlich regenerativ betreiben lassen. Kommt ein Erdgasanschluss nicht infrage, etwa weil keine Leitung vorhanden oder die mögliche Leistung zu gering ist, bietet sich ein LNG-Tank als Alternative an. Die Speicher bevorraten verflüssigtes Erdgas auf dem eigenen Grundstück und ermöglichen eine vom öffentlichen Leitungsnetz unabhängige Energieversorgung. Liquefied Natural Gas (LNG) hat keine gewässerschädigenden Eigenschaften und kommt damit in vielen Gebieten zum Einsatz. Da es sich genau wie Erdgas nutzen lässt, sind auf der Verbraucherseite auch keine besonderen Heiz- oder Produktionsanlagen erforderlich. Welche Vorteile hat ein LNG-Tank? Wann kommt die Alternative zu konventionellem Erdgas sowie Heizöl infrage und welche Ausrüstung ist nötig, wenn Anlagenbetreiber einen LNG-Tank kaufen oder mieten möchten? Antworten auf diese Fragen gibt Flüssiggas1.de im folgenden Ratgeber.

✅ Aktualisiert am 02.03.2022

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Die Themen im Überblick

Liquefied Natural Gas (LNG) zur leitungsungebundenen Versorgung

Bei Liquefied Natural Gas (kurz LNG) handelt es sich im Grunde um konventionelles Erdgas. Der größte Unterschied ist jedoch die Temperatur: Denn nach der Förderung und Aufbereitung kühlen Produzenten den Rohstoff auf unter minus 162 Grad Celsius ab. Das Gas geht dabei in den flüssigen Zustand über und verringert sein Volumen enorm. So nimmt die gleiche Masse des Energieträgers im flüssigen Zustand nur ein Sechshundertstel des Raumes ein, als es im gasförmigen einnehmen würde. Ein Umstand, durch den sich Liquefied Natural Gas mit Schiffen, Bahnen oder Lkws transportieren und in lokalen LNG-Tanks bevorraten lässt.

Die wichtigsten Eigenschaften von verflüssigtem Erdgas im Überblick

Tiefkalt verflüssigtes Erdgas (kryogenes Gas) besteht fast ausschließlich aus Methan. Es hat eine sehr hohe Energiedichte und lässt sich in einem LNG-Tank platzsparend bevorraten. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften des Energieträgers im Überblick.

Kenngröße Wert
Bezeichnung LNG (Liquefied Natural Gas, tiefkalt verflüssigtes Gas, kryogenes Gas, Flüssigerdgas)
Erscheinung klare und geruchsneutrale Flüssigkeit, ungiftig, nicht korrosiv
Brennwert (durchschnitt) 11,6 kWh/m³
Dichte 450 kg/m³
Methan-Gehalt ca. 98 %
Expansionsverhältnis (flüssig zu gasförmig) 1:600
Temperatur ≤ – 162 °C
CO2-Äquivalent ca. 249 g/kWh (Erdgas)
Emission im Vergleich zu Heizöl 70 Prozent weniger Heizöl
Entflammbar nur im gasförmigen Zustand mit einer Zündquelle und einem Anteil von 5 bis 15 Volumenprozent in der Luft
Risiken Rohstoff ist sehr kalt; Umgang erfordert geschultes Personal

Versorgung ohne Leitungsnetz auch in ländlichen Regionen interessant

Für den Transport von konventionellem Erdgas sind Pipelines und öffentliche Versorgungsleitungen zwischen Produzenten und Verbrauchern nötig. Da Installation, Betrieb und Wartung solcher Leitungen mit hohen Kosten verbunden sind, verzichten Versorger nicht selten auf die Erschließung ländlicher Regionen. Wer viel Energie benötigt und nicht auf leitungsgebundenes Erdgas zurückgreifen kann, findet in LNG-Tanks eine interessante Alternative.

Förderung, Aufbereitung und Transport: So füllen Sie einen LNG-Tank

Flüssigerdgas ist ein fossiler Rohstoff, der über Jahrmillionen aus abgestorbenen Pflanzen- und Tierresten entstand. Er besteht überwiegend aus dem energiereichen Methan und wird als Erdgas über Bohrungen aus der Tiefe gefördert. An der Oberfläche entfernen Produzenten unerwünschte Stoffbestandteile, bevor sie das Gas in Terminals abkühlen und bevorraten. Der Transport zu den Verbrauchern erfolgt daraufhin mit Schiffen, Bahnen und Lkws. Während Erstere den Energieträger aus den Erzeuger- zu den Verbraucherstaaten befördern, gelangt er mit Bahnen oder Lastkraftwagen in die Nähe von Endverbrauchern. Das Beliefern und Befüllen der lokalen LNG-Tanks übernehmen Lkws, die auch entfernte Anlagen in ländlichen Regionen erreichen.

Alternative: Gasförmiges Erdgas in das heimische Gasnetz einspeisen

Alternativ zur Belieferung verschiedener LNG-Tanks lässt sich Flüssigerdgas auch in den gasförmigen Zustand überführen. Das sogenannte Regasifizieren geschieht in großen Anlagen, die den Rohstoff anschließend in das heimische Gasnetz einspeisen. Die Bundesregierung nutzt diese Möglichkeit etwa, um die Abhängigkeit von einigen wenigen Gaslieferanten zu verringern.

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Einsatzbereiche von Flüssigerdgas und LNG-Tanks

LNG-Tanks für Flüssigerdgas kommen in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Weit verbreitet ist beispielsweise die Versorgung von LNG-Tankstellen für gewerbliche oder öffentliche Zwecke. Aber auch Gebäudekomplexe, Quartiere und Industrieanlagen lassen sich mit dem Rohstoff versorgen.

Der LNG-Tank für gewerbliche oder öffentliche Flüssigerdgas-Tankstellen

Tankstellen und Spediteure können einen LNG-Tank kaufen oder mieten, wenn sie Flüssigerdgas als Treibstoff anbieten wollen. Die Tankanlagen versorgen dabei überwiegend Lkws, die auf diese Weise Geld sparen und das Klima schonen. Lohnen kann sich die Investition bereits bei einem Fuhrpark von etwa 15 Lkws, die jedes Jahr mindestens 120.000 Kilometer fahren, wie unser Vergleich von LNG- und Diesel-Lkw zeigt. Aktuell stehen Flüssigerdgas-Lkws deutschlandweit über 100 öffentliche LNG-Tankstellen zur Verfügung. Etwa 50 weitere befinden sich aktuell in der Planung. Hinzu kommen zahlreiche betriebseigene Anlagen, die den energiereichen Brennstoff in lokalen LNG-Tanks lagern.

Übrigens: Beim Betanken sind aus Sicherheitsgründen einige Punkte zu beachten. Insgesamt ist der Prozess jedoch unkompliziert und schnell. So dauert es etwa vier Minuten, den LNG-Tank eines Lastkraftwagens vollzufüllen.

LKW stehen an LNG-Tankstelle vor LNG-Tank

Energieversorgung von Gebäuden, Quartieren und Industrieanlagen

Geht es um die Energieversorgung von Gebäudekomplexen, Quartieren und Industrieanlagen, spielte das Gasnetz lange Zeit eine wichtige Rolle. Während der Staat die Versorgung neuer Wohngebäude zunehmend elektrifiziert, ist die Verfügbarkeit von Erdgas für Industrieanlagen ein wichtiger Standortfaktor. Ohne öffentliches Versorgungsnetz oder dann, wenn Energieversorger nicht ausreichend Gas in Aussicht stellen, lässt sich die Versorgung netzunabhängig mit LNG-Tanks realisieren. Diese stehen dann auf dem Betriebsgelände der Verbraucher und wandeln flüssiges Erdgas bedarfsgerecht in gasförmiges Erdgas um. Das Gas strömt anschließend wie gewohnt durch Leitungen im Haus, wo es Anlagen und Maschinen mit der benötigten Energie versorgt.

Wer über die Anschaffung einer betriebseigenen LNG-Anlage zur netzunabhängigen Energieversorgung nachdenkt, sollt pro Jahr mehr als 3.500.000 kWh Energie verbrauchen oder über eine Anschlussleistung von 900 kW und mehr benötigen.

Übrigens: Das in LNG-Tanks gespeicherte Flüssigerdgas lässt sich mit konventionellen Geräten und Maschinen für Erdgas betreiben. Das hat den Vorteil, dass Anlagenbetreiber auf Standardausrüstung setzen können und in puncto Energieversorgung keine Kompromisse eingehen müssen.

 
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Tankanlagen für Flüssigerdgas lohnen sich bei hohem Verbrauch

Lohnt sich ein LNG-Tank für meinen Betrieb? Diese Frage stellen sich viele Anlagenbetreiber, wenn es um die Energieversorgung geht. Eine pauschale Antwort können wir an dieser Stelle zwar nicht geben – dafür aber erste Anhaltswerte. Grundsätzlich ist die Technik dabei interessant, wenn Erdgas nicht zur Verfügung steht. Das Gleiche gilt auch dann, wenn der Anschluss aufgrund besonderer Voraussetzungen sehr teuer ist oder Energieversorger die benötigte Anschlussleistung nicht abdecken. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass nur Betreiber einen LNG-Tank kaufen oder mieten sollten, die kontinuierlich sehr viel Energie benötigen. Flüssigerdgas-Anlagen eignen sich also immer dann, wenn:

  • Erdgas für die Energieversorgung nicht zur Verfügung steht
  • Versorger die benötigte Anschlussleistung nicht abdecken
  • Verbraucher das ganze Jahr über viel Energie benötigen

LPG oder LNG-Tank: Verbrauch und Leistung entscheiden

LNG-Tanks sind nicht die einzige Alternative zum Erdgasnetz und auch nicht in jedem Fall zu empfehlen. So ist die Anschaffung einer LPG-Anlage im Bereich kleiner und mittlerer Verbräuche oft günstiger. Diese bevorraten Flüssiggas aus Butan und Propan, welches bei Umgebungstemperatur und geringen Druckwerten in den flüssigen Aggregatzustand übergeht. An die Tanks sind geringere Anforderungen gestellt, was sich letztlich auch im Preis widerspiegelt. Wann LPG- und wann LNG-Tanks die bessere Wahl sind, zeigt die folgende Tabelle im Überblick.

Anschlussleistung in kW Tankanlage
1.300 LNG Tank für 30, 50 oder mehr als 50 Tonnen Flüssigerdgas
1.100
900
700 LPG-Tank für 3, 30, 50 oder mehr als 50 Tonnen (unter Umständen mit Verdampfer, um die Entzugsleistung bei kleinen Tankgrößen zu steigern und die übermäßige Vereisung zu verhindern)

Welche Anlage im jeweiligen Fall besser geeignet ist, verrät eine individuelle Kalkulation durch einen Anbieter für LPG- oder LNG-Tanks.

LNG-Tank: Aufbau und benötigte Ausrüstung für die Anlagen

Kommt ein LNG-Tank infrage, sind an die gesamte Tankanlage hohe Anforderungen gestellt. So ist es wichtig, das übermäßige Ausgasen des Flüssigerdgases zu verhindern. Dazu kommt es, wenn sich Liquefied Natural Gas erwärmt. Denn dann geht es in den gasförmigen Aggregatzustand über und dehnt sich um den Faktor 600 aus. Das führt zu einem Druckanstieg, das Sicherheitsventil öffnet und Methan gelangt ins Freie. Wichtig ist es außerdem, die Entnahme mit Wärme zu versorgen, um ein Vereisen der Anlage zu verhindern. Dazu könnte es kommen, wenn in kurzer Zeit sehr viel Flüssigerdgas in den gasförmigen Zustand übergeht. Dabei dehnt sich der Rohstoff stark aus und nimmt Energie aus der Umgebung auf. Durch vereiste Armaturen würde nicht mehr genügend Gas strömen und die Versorgung der angeschlossenen Anlage wäre nicht mehr gesichert. Fachgerechte Planung und Montage vorausgesetzt, sind diese Punkte in der Praxis nicht zu befürchten. Dafür sorgt auch der besondere Aufbau einer LNG-Tankanlage, der sich im Wesentlichen aus folgenden Komponenten zusammensetzt:

  • isolierter Lagerbehälter für Flüssigerdgas
  • Stickstoffkühlung der LNG-Tankanlage
  • Verdampfer (in der Regel atmosphärisch)
  • Sicherheitsventile und Regelarmaturen
  • Gasdruckregelstrecke zum Verbraucher
  • Odorierungssystem zur Leckage-Erkennung
  • Anschluss für Tankwagen an die Anlage

Vakuumisolierter Tank für die Bevorratung von Flüssigerdgas

Herzstück der Anlage ist der LNG-Tank, der üblicherweise aus zwei ineinander steckenden Behältern besteht. Der innere wird aus Nickel, Aluminium oder Edelstahl gefertigt und nimmt das tiefkalt verflüssigte Erdgas auf. Der äußere Tank besteht hingegen aus günstigerem Baustahl, um das System vor Einflüssen von außen zu schützen und die Form stabil zu halten. Zwischen beiden Behältern befinden sich in der Regel Perlite in einem Vakuum. Beides sorgt für eine sehr gute Isolierung und dafür, dass nur wenig Wärme von Außen in den Tank eindringt, um die Eigenverdampfung auf ein Minimum zu reduzieren.

Installieren lassen sich die LNG-Tanks an der Oberfläche liegend oder stehend sowie unterirdisch liegend (auch überfahrbar). Letzteres bietet das höchste Maß an Sicherheit, da kein Schutz vor mechanischen Beschädigungen erforderlich ist. Zudem sorgt das Erdreich um den LNG-Tank herum für eine zusätzliche Isolierung und eine geringere Eigenverdampfung. An der Oberfläche stehende Tankanlagen nehmen wenig Platz weg, benötigen dafür aber ein sehr stabiles Fundament. Liegen die Behälter an der Oberfläche, kommt das den Anschaffungskosten zugute. Wie bei stehenden LNG-Tanks benötigen Betreiber dann allerdings einen entsprechenden Anfahrschutz.

Stickstoffkühlung verringert die Verluste durch Eigenverdampfung

Um die Wärmeeinträge und damit verbundene Abblaseverluste weiter zu reduzieren, kommt häufig auch eine Stickstoffkühlung (LIN-Kühlung) zum Einsatz. Diese lässt flüssigen Stickstoff über Leitungen am Tank vorbeiströmen. Das Gas geht dabei vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand über, wobei es den LNG-Tank kühlt. Um die Stickstoffkühlung im Bedarfsfall realisieren zu können, sind zusätzliche Stickstoff- oder LIN-Tanks erforderlich.

Verdampfer verhindern das Vereisen bei der Entnahme von Gas

Strömt das Flüssigerdgas aus dem Tank in die Anlage, geht es vom flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Dieser Vorgang benötigt Energie aus der Umgebung, was unter Umständen zum Vereisen der Anlage führen kann. Dem LNG-Tank nachgeschaltete Verdampfer wirken dem mit großen Wärmeübertragerflächen entgegen. Denn diese übertragen viel Energie aus der Umwelt auf das Gas, um es zuverlässig und in der gewünschten Zeit verfügbar zu machen. Je höher die benötigte Anschlussleistung ist, umso mehr Gas muss in der gleichen Zeit verdampfen. Das hat zur Folge, dass bei höheren Leistungswerten auch größere Verdampfer nötig sind.

Sicherheitsventile, Regelarmaturen und Tank-Überwachung

Kommt es durch Wärmeeinträge von Außen zum Verdampfen von Flüssigerdgas im LNG-Tank, steigt der Druck sukzessive an. Indem Sicherheitsventile ab einer bestimmten Stufe automatisch Gas ablassen, beugen sie einem zu hohen Überdruck und möglichen Anlagenschäden vor. Regelarmaturen und eine passende Steuerung sorgen außerdem dafür, dass Flüssigerdgas immer in der benötigten Menge und Beschaffenheit in die Hausanlage eintritt.

Übrigens: Die Stickstoffkühlung der LNG-Tanks verhindert das übermäßige Verdampfen im Tank und sorgt dafür, dass Methan nur im Notfall austritt. Da es sich dabei um ein Treibhausgas handelt (CO2-Äquivalent rund 249 g/kWh) dient die Stickstoffkühlung neben der Sicherheit auch dem Umweltschutz.

 

Odoriersystem für Sicherheit bei einer Undichtigkeit

Genau wie Erdgas ist auch das LNG im Tank farb- sowie geruchlos. Das Odoriersystem ändert diesen Umstand. Denn es mischt dem Gas Stoffe bei, die es stark chemisch (wie Kleber) oder faulig riechen lassen. Das Gleiche passiert übrigens bei leitungsgebundenem Erdgas. Auch dieses odorieren Produzenten, um ausgetretene Gase wahrnehmen zu können.

Gasdruckregelstrecke gewährleistet konstanten Gasdruck

Auf der Verbraucherseite folgt eine Gasdruckregelstrecke – ähnlich wie bei einem Gashausanschluss. Diese sorgt dafür, dass Erdgas mit den gewünschten Druckwerten in die Verbraucheranlage einströmt. Sie gewährleistet damit einen zuverlässigen Betrieb der nachfolgenden Anlage und beugt Überdruckschäden in der Hausanlage vor.

Anschluss ermöglicht Betanken der LNG-Anlage per Lkw

Ist der Vorrat erschöpft, sorgen Gasanbieter (oft sogar automatisch) für mehr Flüssigerdgas. Dieses liefern entsprechend große Lkws, für die ein Anschluss vorhanden sein muss. Lieferanten setzen dabei zugelassene Schläuche ein, die sie an spezielle Sicherheitskupplungen anschließen. Letztere lassen auch dann kein Gas aus dem LNG-Tank austreten, wenn der Lkw bei angeschlossenen Schläuchen davonfährt oder wegrollt.

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Komfortabel wie ein Gasanschluss: Die Belieferung mit LNG

Wer einen LNG-Tank mieten oder kaufen möchte, muss sich nach der Installation um kaum etwas kümmern. Während viele Anbieter Wartung und Kontrolle auf Wunsch regelmäßig durchführen, beobachten Lieferanten den Tankinhalt bei Bedarf per Fernüberwachung. Unterschreitet der Gasinhalt einen vorher festgelegten Wert, leiten sie daraufhin automatisch die Belieferung ein. LNG ist somit immer ausreichend im Tank und genauso komfortabel nutzbar, wie ein konventioneller Gasanschluss.

Die Fernüberwachung durch den Händler ist meist optional und keine Bedingung. Genauso möglich ist es, die Überwachung des LNG-Tanks in die Gebäudesteuerung zu integrieren und automatisch Mitteilungen zu versenden, wenn der Tankinhalt einen vorher festgelegten Wert unterschreitet. Kümmern sich Anlagenbetreiber daraufhin selbst um die Belieferung, können sie den Anbieter in vielen Fällen variabel wechseln.

Hohe Sicherheitsstandards sorgen für gefahrlosen Einsatz

Flüssigerdgas ist mit Temperaturen von minus 162 Grad Celsius und darunter sehr kalt, weshalb es im Umgang zu Kälteverbrennungen führen kann. Geben Anlagenbetreiber alle Arbeiten am Flüssigerdgastank in die Hände erfahrener Fachhandwerker, ist diese Gefahr sehr gering. In allen anderen Fällen genügt entsprechende Schutzkleidung, wie Brille, Handschuhe und Kälteschutz-Kittel.

Eine weitere Gefahr geht vom Flüssigerdgas selbst aus. Gelangt dieses über Undichtigkeiten nach draußen, schadet es dem Klima. Zudem besteht erhöhte Brandgefahr, da Flüssigerdgas bzw. das regasifizierte Erdgas brennbar ist. Regelmäßige Wartungs- und Kontrollaufgaben beugen Schäden vor und sorgen somit für einen hohen Anlagenschutz.

Gesetzliche Vorgaben bei Planung, Installation und Betrieb

Von der Planung bis hin zum laufenden Betrieb stellen auch Gesetze und Verordnungen hohe Anforderungen an LNG-Tanks. So ist nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) häufig eine Genehmigung erforderlich. Diese Pflicht gilt für LNG-Tanks mit mehr als 3 Tonnen, wobei abhängig von der Größe verschiedene Anforderungsstufen gelten. Die folgende Übersicht zeigt, welche das sind:

  • unter 3 Tonnen: kein Genehmigungsverfahren erforderlich
  • 3 bis 30 Tonnen: vereinfachtes Genehmigungsverfahren nach 4. BImSchV (9.1.1.2)
  • über 30 Tonnen: förmliches Genehmigungsverfahren nach 4. BImSchV (9.1.1.1)

Für das förmliche Verfahren sind Planungsunterlagen öffentlich auszulegen, damit auch Dritte eventuelle Einwände vorbringen können. Bei LNG-Tanks für weniger als 3 Tonnen gelten unter Umständen Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV, § 18 Abs. 1 Nr. 3) oder der Landesbauordnung.

Neben der 4. BImSchV enthält auch das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVPG) entsprechende Prüfpflichten. In der Anlage 1 Liste „UVP-pflichtige Vorhaben“ sind die Voraussetzungen definiert.

Abhängig von der Größe des LNG-Tanks sehen diese unter anderem Folgendes vor:

  • unter 3 Tonnen: keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich
  • 3 bis 30 Tonnen: standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls nach UVPG (9.1.1.3)
  • 30 bis 200 Tonnen: allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls nach UVPG (9.1.1.2)
  • über 200 Tonnen: Umweltverträglichkeitsprüfung immer Pflicht nach UVPG (9.1.1.1)

Bei LNG-Tankanlagen, die mehr als 50 Tonnen Flüssigerdgas bevorraten, ergeben sich außerdem bestimmte Vorschriften der Störfall-Verordnung (12. BImSchV).

Wichtig zu wissen: In der Regel kümmern sich Planer und Errichter der LNG-Tanks um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Die Informationen zeigen jedoch, dass LNG-Tanks mit bis zu 30 Tonnen vergleichsweise einfache Genehmigungsverfahren durchlaufen. Soll mehr Gas bevorratet werden, ziehen strengere Anforderungen in der Regel längere Bearbeitungszeiten und -kosten nach sich.

 

Allgemeine Voraussetzungen zur Planung eines LNG-Tanks

Die gesetzlichen Vorgaben wirken sich stark auf Planung und Ausführung aus. Worauf es dabei nahezu bei jedem LNG-Tank ankommt, zeigt die folgende Übersicht:

  • LNG-Tanks müssen zu jeder Zeit erreichbar sein.
  • Ausreichend Platz für Montage, Bedienung und Wartung ist vorzusehen.
  • Luft muss den Tank umspülen können, um Gas schnell abzutransportieren.
  • Keine Aufstellung in Durchfahrten, Aufgängen oder in der Nähe von Öffnungen.
  • Schutzwände müssen brennbare Gegenstände in der Nähe ausreichend abschirmen.
  • Ein umlaufender Anfahrschutz muss mechanische Beschädigungen abwenden.
  • Der Boden sollte frei von Fetten sowie Ölen und nicht brennbar sein. Das gilt insbesondere unter lösbaren Verbindungen.
  • Explosionsschutzzonen am Aufstellort schützen vor möglichen Gefahren.

Vor allem bei großen Anlagen ist es außerdem wichtig, Verantwortliche für Wartungs- und Prüfaufgaben zu bestimmen und vorgeschriebene Kontrollen regelmäßig durchführen zu lassen.

Vorteile eines LNG-Tanks für den eigenen Betrieb

Ganz gleich, ob für die LNG-Tankstelle oder die leitungsungebundene Gasversorgung: LNG-Tanks haben zahlreiche Vorteile. So speichern sie große Energiemengen auf kleinstem Raum. Sie sind unabhängig vom öffentlichen Versorgungsnetz einsetzbar und kommen sogar in Wasserschutzgebieten infrage. Zahlreiche gesetzliche Vorgaben sorgen für einen hohen Anlagenschutz und der Betrieb ist komfortabel, wie bei einem konventionellen Gasanschluss. Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Vorteile noch einmal zusammen:

  • sichere Versorgung mit Energie für Tankstellen, Betriebe und Gebäude
  • Energieversorgung, wenn Gasanschluss nicht vorhanden oder möglich
  • Flüssigerdgas nach Regasifizierung für Standardausrüstung einsetzbar
  • automatische und bedarfsgerechte Belieferung der LNG-Tankanlagen
  • Anbieter kümmern sich um Planung, Bau, Inbetriebnahme und Wartung

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LNG-Tank kaufen oder mieten: Was lohnt sich mehr?

Kommt Flüssigerdgas für die leitungsungebundene Energieversorgung infrage? Dann können Anlagenbetreiber einen LNG-Tank kaufen oder mieten. Entscheiden sie sich für die Kauf-Variante, fallen höhere Investitionskosten an. Eigene Arbeiter müssen sich um den Betrieb sowie die pünktliche LNG-Bestellung kümmern und die Pflicht, vorgeschriebene Prüfungen fristgerecht durchführen zu lassen, obliegt dem Käufer/Eigentümer. Im laufenden Betrieb können diese dann jedoch frei entscheiden, wo sie LNG kaufen. Auch dadurch sind die laufenden Kosten unter Umständen geringer.

Flüssiggas-Tankanlage mieten: Die komfortable Alternative

Wer einen LNG-Tank mieten möchte, hat geringere Investitionen zu stemmen. Zwar sind die laufenden Kosten dann etwas höher und Verbraucher sind an einen Lieferanten gebunden. Dafür benötigen sie aber auch keine eigenen Kompetenzen im Unternehmen. Sie können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während LNG-Tank-Mietanbieter Technik und Füllstand im Auge behalten. Die Experten kümmern sich um Pflege, Wartung sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und sind bei einer Störung rund um die Uhr erreichbar.

Kaufen oder Mieten: Eine Entscheidung ist individuell zu treffen

Welche Lösung besser ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Planer und Anbieter nehmen diese in Augenschein, bevor sie ein entsprechendes Angebot für den LNG-Tank kalkulieren.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Flüssigerdgas und LNG-Tanks

Woraus besteht Flüssigerdgas?

Bei Flüssigerdgas (LNG, Liquefied Natural Gas) handelt es sich um Erdgas, das nach der Förderung aufbereitet und tiefkalt verflüssigt wurde. Das Medium liegt dadurch in flüssiger Form vor und lässt sich ohne Leitungsnetz transportieren sowie lagern. Hauptbestandteil von LNG ist das energiereiche Methan.

Wofür lässt sich ein LNG-Tank nutzen?

Flüssigerdgas eignet sich grundsätzliche für alle Anwendungen, bei denen auch Erdgas zum Einsatz kommt. Neben LNG-Tankstellen für Lastkraftwagen ist das hauptsächlich die Energieversorgung von Industrieanlagen.

Wann lohnt sich eine Flüssigerdgasanlage?

Die Technik kommt immer dann infrage, wenn kein Erdgasanschluss möglich oder die angebotene Leistung nicht ausreichend ist. Während Anlagen mit kleinem Verbrauch dabei auch auf Flüssiggas (LPG aus Butan/Propan) zurückgreifen können, kommen LNG-Tanks bei Großanlagen zum Einsatz. Sie eignen sich bei Jahresverbräuchen von 3.500.000 kWh und mehr sowie Leistungswerten ab etwa 900 kW. Der Einsatz der LNG-Tanks für Tankstellen lohnt sich im eigenen Betrieb, wenn mindestens 15 Lkw jeweils mehr als 120.000 Kilometer im Jahr fahren.

Wie ist eine LNG-Tankanlage aufgebaut?

Kern der Tankanlagen ist ein doppelwandiger, vakuumisolierter Speicher für Flüssigerdgas. Dieser ist mit einem Verdampfer verbunden, der das Gas bei der Entnahme mit Wärme versorgt. Das ist nötig, um ein Vereisen der Anlage zu verhindern. Während ein Sicherheitsventil Gas bei Überdruck ablässt, sorgen Regelarmaturen zusammen mit einer Steuerung dafür, dass immer ausreichend Erdgas in die Anlage strömt. Eine Gasregelstrecke begrenzt den Druck und ein Odoriersystem versetzt das ausströmende Gas mit Geruchsstoffen. Letzteres ist nötig, um Leckagen frühzeitig wahrnehmen zu können. Heizt sich der LNG-Tank stark auf, verhilft eine Stickstoffkühlung außerdem zu geringeren Abblaseverlusten. Diese würden entstehen, wenn Gas im Tank verdampft und einen Druckanstieg bewirkt.

Wie groß sollte ein Flüssigerdgas-Tank sein?

Die Größe von LNG-Tank und Vergaser hängt in aller Regel vom Energieverbrauch und von der nötigen Leistung ab. Während ein hoher Verbrauch ein größeres Speichervolumen bedingt, ist bei höheren Anschlussleistungen ein größerer Verdampfer nötig. In vielen Fällen kommen dabei Tankanlagen mit bis zu 30 Tonnen zum Einsatz, da bei diesen in Bezug auf die Genehmigungen weniger zu beachten ist. Größere Tanks gehen mit aufwendigeren Verfahren einher und sind daher auch teurer.

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