Vergleich: Gasofen, Ölofen oder Pelletofen?

Ein Kaminofen bringt einzelne Räume schnell auf wohlige Temperaturen. Er sorgt mit seinem gut sichtbaren Flammenspiel für eine stimmungsvolle Atmosphäre und ist günstiger als eine Zentralheizung. Während Holzöfen mit viel Aufwand und Schmutz verbunden sind, gibt es mit Gas-, Öl- und Pelletöfen interessante Alternativen. Doch welche Lösung eignet sich am besten? Unser Vergleich von Gasofen, Ölofen und Pelletofen gibt Antworten.

✅ Aktualisiert am 14.01.2021

Die Themen im Überblick

Die Kriterien für den Vergleich verschiedenen Öfen

Um eine Aussage über die Eignung der verschiedenen Ofenarten treffen zu können, beleuchten wir die wichtigsten Eigenschaften. Im Vergleich von Gasofen, Ölofen und Pelletofen geht es dabei neben der Funktion auch um den Komfort. Wichtig sind außerdem Eigenschaften wie Platzbedarf, Sicherheit und Emissionen. Abschließend gehen wir auf Preise und laufende Kosten ein, bevor wir ein zusammenfassendes Fazit ziehen.

Funktion und Komfort von Gas-, Öl- und Pelletöfen

Geht es um die Funktionsweise, unterscheiden sich die Öfen nicht grundlegend. Alle lassen sich im Raum aufstellen und direkt an den Schornstein anschließen. Sie verbrennen je nach Ausführung Erdgas, Flüssiggas, Heizöl oder Pellets und haben in der Regel eine automatische Startfunktion. Das heißt: Alle Öfen lassen sich zeitgesteuert oder per App sogar aus der Ferne starten und bedienen. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen im Vergleich.

Eigenschaft Gasofen Ölofen Pelletofen
Ausführung Heizeinsatz, Kamin, mobiler Gasstrahler,Katalytofen, Außenwandheizer, Heizpilz Kachelofen, Kaminofen,Heizeinsatz Kaminofen, Heizeinsatz
Brennstoffe Erdgas,Biogas, Flüssiggas, Bio-Flüssiggas Heizöl Pellets
Voraussetzungen Abgassystem (nicht fürmobile Geräte) Abgassystem, Öltank (Alternative:Kleintank oder integrierter Tank) Abgassystem, Lagerplatz fürPellets
Wärmeübertragung überwiegend Strahlung überwiegend Konvektion Strahlung oderKonvektion (modellabhängig)
Bedienung automatisch automatisch manuell oder automatisch(modellabhängig)
Bedienaufwand gering gering erhöht
Besonderheiten großer Einstellbereich derLeistung Wassertasche zur Versorgungder Zentralheizung

Gasöfen in verschiedenen Ausführungen erhältlich

Im Vergleich von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen sind Erstere besonders vielseitig. Denn die Heizgeräte gibt es in Form moderner Gaskamine oder in mobiler Ausführung als Gas- sowie Katalytöfen. Für gut belüftete Hallen und Außenbereiche sind darüber hinaus auch Strahler und Heizpilze erhältlich. Die Geräte arbeiten entweder mit Erdgas aus der Leitung oder mit Flüssiggas (LPG). Letzteres lässt sich in Flüssiggastanks oder Gasflaschen bevorraten und nahezu überall einsetzen. Eine Gemeinsamkeit haben alle Heizgeräte: Wärme kommt überwiegend in Form sonnengleicher Strahlung im Raum an.

Aber auch in puncto Komfort bieten Gasöfen zahlreiche Vorteile. So lassen sie sich bequem per App oder Fernbedienung bedienen. Das Flammenspiel ist besonders schön und die Leistung der Heizgeräte stufenlos einstellbar. Eine Eigenschaft, die vor allem Bewohner gut isolierter Gebäude zu schätzen wissen. Denn diese bekommen echtes Kaminfeeling, ohne die eigenen vier Wände zu überhitzen.

Ölofen für Öltank oder mit eigenem Vorratsbehälter

Ölöfen lassen sich an einen zentralen Öltank anschließen oder mit einem kleinen Vorratsbehälter ausstatten. Einige Geräte verfügen außerdem über einen integrierten Tank, der einige Liter Heizöl speichert. Die Verbrennung erfolgt in einer Schale, zu der die Öfen den Brennstoff bedarfsgerecht transportieren. Während Nutzer das Feuer früher manuell entzünden mussten, sind moderne Geräte meist mit einer automatischen Startvorrichtung ausgestattet. Sie lassen sich damit per Knopfdruck oder aus der Ferne Bedienen. Möglich ist außerdem eine raumtemperaturgeführte Regelung. Dabei überwacht ein Sensor die Temperatur im Aufstellraum. Unterschreitet diese einen voreingestellten Wert, setzt die Verbrennung ein und der Ölofen versorgt den Raum mit Wärme.

Geht es um die Optik, sind Ölöfen in Form von Kaminen oder Kachelöfen erhältlich. Erstere verbrennen Heizöl hinter einer Glasscheibe und sorgen so für eine wohlige Atmosphäre. In Form von Kachelöfen ist die Verbrennung nicht zu sehen. Dafür speichern die Heizgeräte einen Teil der Wärme, den sie dann zeitversetzt an den Raum abgeben. Üblicherweise geschieht das in Form von Konvektion direkt an die Luft, wodurch die Wärme schnell im Raum ankommt.

Pelletöfen mit Speicher und Wassertasche erhältlich

Pelletöfen funktionieren wie konventionelle Kamine oder Heizeinsätze: Sie verbrennen Holz hinter einer transparenten Scheibe. Zum Einsatz kommen dabei kleine Holzpresslinge, die überwiegend aus recycelten Holzresten bestehen. Die sogenannten Pellets lagern dabei in einem integrierten Tank. Sie sind als Sackware oder in Bigbags erhältlich und unbedingt trocken zu lagern. Die Verbrennung erfolgt automatisch. Sie lässt sich oft aus der Ferne starten und teilweise in ihrer Leistung begrenzen. Die Wärmeübertragung erfolgt dabei je nach Modell in Form von Strahlung oder Konvektion.

Im Vergleich von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen bieten Letztere einen besonderen Vorteil: Pelletkaminöfen und Pelletheizeinsätze sind mit Wassertasche erhältlich. Dabei handelt es sich um einen Wärmeübertrager, der Heizwärme in das zentrale Heizsystem einspeist. Die freigesetzte Wärme kommt damit dem Aufstellraum, der Raumheizung und der Warmwasserbereitung zugute.

Platzbedarf von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen

Im Vergleich von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen spielt auch der Platzbedarf der Heizgeräte eine wichtige Rolle. Vor allem dann, wenn Wohnungen oder Häuser besonders kompakt gebaut sind, ist oft kein Lagerraum für Brennstoffe verfügbar. Pelletöfen sind hier im Nachteil. Denn die Bevorratung der Presslinge nimmt einiges an Platz in Anspruch. Außerdem muss die Lagerung trocken erfolgen, damit die Pellets nicht verkleben. Gas- und Ölöfen sind in puncto Platzbedarf annähernd gleichauf. Denn beide lassen sich mit integrierten Tanks beziehungsweise Gasflaschen betreiben. Der Einsatz von Flüssiggas-Öfen ist dabei allerdings mit Vorteilen verbunden. Denn diese erreichen oft eine höhere Brenndauer, ohne die Gasflasche austauschen zu müssen.

Die Sicherheit der Ofenarten im Vergleich

Ein wesentlicher Punkt im Ofenvergleich ist die Sicherheit. Wer einen Gasofen, einen Ölofen oder einen Pelletofen kauft, sollte dabei kein Risiko eingehen. Grundsätzlich stehen sich die verschiedenen Heizgeräte hier in nichts nach. Alle bieten ein hohes Maß an Sicherheit, sofern Nutzer die Aufstellungs- und Betriebsbedingungen der Hersteller berücksichtigen. Neben der Versorgung mit ausreichend Sauerstoff zählt dazu auch das Einhalten von Mindestabständen.

Vorsicht bei gemeinsamem Betrieb mit Lüftungsgeräten

Vorsicht ist geboten, wenn die Raumheizgeräte gemeinsam mit Lüftungsgeräten im Einsatz sind. Letztere könnten in ungünstigen Situationen für einen Unterdruck im Aufstellraum sorgen. Das führt dazu, dass Abgase aus den Öfen in den Wohnraum eindringen und der Gesundheit schaden könnten. Ein Grund, aus den Lüftungsanlagen sowie Küchenablufthauben mit Außenanschluss nicht ohne Weiteres mit den Öfen im Vergleich betrieben werden dürfen. Sicherheit bieten Druckwächter, die Lüftungsanlagen in Gefahrensituationen abschalten.

Raumluftunabhängiger betrieb für hohe Sicherheit

Am sichersten ist allerdings der sogenannte raumluftunabhängige Betrieb. Dabei beziehen Kaminöfen Sauerstoff von Außen und arbeiten unabhängig von den Luft- und Druckbedingungen im Raum. Realisieren lässt sich das mit vielen Gasöfen und Pelletöfen aus unserem Vergleich.

Gasöfen nur in gut belüfteten Räumen einsetzen

Mobile Gasöfen wie Katalytöfen sind die einzigen Heizgeräte im Vergleich, die Abgase direkt in den Aufenthaltsraum einleiten. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, sind diese unbedingt gut zu belüften. Für Wohnräume in energetisch sanierten oder neu gebauten Häusern sind diese Einzelöfen daher nur bedingt geeignet.

Emissionen von Gas, Öl und Pellets im Vergleich

Mit dem steigenden Umweltbewusstsein vieler Hausbesitzer erlangt auch ein weiterer Aspekt eine immer größere Bedeutung: Die Emissionswerte. Messen lassen sich diese unter anderem am Feinstaub- und am CO2-Ausstoß bei der Verbrennung. Der Vergleich von Gasofen, Ölofen und Pelletofen zeigt, dass vor allem Erstere hier besonders gut abschneiden. Denn bei der Verbrennung von Gas entsteht vergleichsweise wenig CO2 – Feinstaub fällt darüber hinaus nahezu keiner an. Kommt Biogas oder Bio-Flüssiggas (auch Bio-LPG) zum Einsatz, geht auch der CO2-Ausstoß gegen null. Denn die Brennstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, die im Wachstum CO2 binden.

Weitestgehend CO2-neutral ist auch die Verbrennung von Pellets. Diese bestehen aus Bäumen, die im Wachstum ebenfalls viel CO2 binden. Nachteilig sind hier allerdings die höheren Feinstaubbelastungen, die nur mit teuren Filtersystemen auf ein Minimum sinken.

Die Verbrennung von Heizöl ist im Vergleich von Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen am ungünstigsten für die Umwelt. Neben CO2 entstehen hier auch viele andere Luftschadstoffe. Außerdem lässt sich Heizöl aktuell nicht vollständig regenerativ herstellen und kaufen.

Die folgende Tabelle zeigt übliche Emissionswerte der verschiedenen Brennstoffe im Vergleich.

Eigenschaft Gas Heizöl Pellets
CO2 45 bis 249 g/kWh 303 g/kWh 42 g/kWh
Feinstaub 0,009 g/kWh 0,031 g/kWh 0,079 g/kWh

Quellen: Institut Wohnen und Umwelt, Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft

Wichtig zu wissen ist, dass sich die Angaben in der Tabelle nur als Richtwerte verstehen. Abhängig von der Effizienz der Verbrennung erreichen einige Geräte auch wesentlich schlechtere Werte. Wer einen Gasofen, einen Ölofen oder einen Pelletofen kaufen möchte, sollte daher die Produktunterlagen beachten.

Preise und laufende Kosten im Ofenvergleich

In Bezug auf die Anschaffungskosten sind bei Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen im Vergleich keine Grenzen nach oben zu verzeichnen. Den geringsten Einstiegspreis bieten hier mobile Gasöfen, die bereits ab etwa 100 Euro erhältlich sind. Auf Platz zwei liegen Ölöfen mit Kosten von etwa 500 bis 1.000 Euro. Gas- und Pelletkaminöfen sind hingegen etwas teurer. Diese gibt es für 750 bis 1.500 Euro zu kaufen. Sollen die Geräte höhere Ansprüche an Effizienz, Komfort und Design erfüllen, liegen die Preise bei 2.500 bis über 5.000 Euro.

Heizkosten hängen von der Nutzungsdauer ab

Die laufenden Kosten lassen sich kaum pauschal angeben. Denn diese hängen neben der Effizienz der Öfen auch von den individuellen Nutzergewohnheiten ab. Wer viel heizt, zahlt dabei immer mehr als Nutzer, die den Ofen nur ab und zu in Betrieb nehmen – ob es sich um einen Gasofen, einen Ölofen oder Pelletofen handelt, spielt eher eine untergeordnete Rolle.

Vergleichen lassen sich die laufenden Kosten daher nur an den Brennstoffkosten pro Kilowattstunde. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Eigenschaft Gas Heizöl Pellets
Brennstoffpreis 5,1 bis 5,7 Ct/kWh 3,9 bis 4,5 Ct/kWh 4,5 bis 5,5 Ct/kWh

Im Vergleich der Brennstoffe für Gasöfen, Ölöfen und Pelletöfen liegt Heizöl aktuell vorn. Dass sich das aber schnell ändern kann, beweisen die Zahlen vergangener Jahre. So lag der Heizölpreis im Januar 2020 noch bei etwa 6,9 Cent pro Kilowattstunde.

Platz zwei belegen Holzpellets, die mit 4,5 bis 5,5 Cent pro Kilowattstunden konstant günstig sind.

Der teuerste Brennstoff im Vergleich ist Gas, das etwa 5,1 bis 5,7 Cent pro Kilowattstunde kostet. Auch hier ist die Preisentwicklung eher geradlinig. In der Zukunft dürfte Heizöl damit wieder zum kostenintensivsten Brennstoff werden.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass alle Preisangaben bestimmten Bedingungen unterliegen. So kosten die Brennstoffe weniger, je größere Mengen Verbraucher ordern. Auch regionale Preisunterschiede sind hierbei nicht unüblich.

Vergleich von Gas-, Öl- und Pelletöfen: Unser Fazit

Während Gas- und Ölöfen besonders komfortabel zu bedienen sind, erfordern Pelletöfen einiges an Aufwand. Etwa zum Nachfüllen der Brennstoffe, zum Anheizen oder zum Reinigen der Brennkammer. Letztere stellen darüber hinaus die größten Ansprüche an den vorhandenen Platz. So sollten Nutzer mehrere hundert Kilo Pellets trocken lagern können, wenn sie den Ofen regelmäßig nutzen möchten.

Während die Geräte in puncto Sicherheit alle gleichauf liegen, haben Gasöfen bei den Emissionswerten die Nase vorn. Kommen biologische Brennstoffe zum Einsatz, stoßen diese kaum CO2 oder Feinstaub aus. Pellets sind von Natur aus nachwachsend, dafür aber mit einem erhöhten Feinstaubausstoß verbunden.

Unser Preis-Vergleich hat gezeigt, dass auch hier Gasöfen vorn liegen. Zumindest dann, wenn Nutzer mobile Heizgeräte suchen. Als Kamin oder Heizeinsatz sind Ölöfen etwas günstiger. Pellet- und Gasöfen erreichen etwa gleiche Einstiegspreise. Auch die Brennstoffkosten der Geräte sind vergleichbar – liegen zwischen der günstigsten und der teuersten Angabe doch nur 1,8 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem sehr hohen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden im Jahr ergibt sich daraus ein Preisunterschied von 90 Euro.

Abschließend lässt sich sagen: Im Vergleich von Gasofen, Ölofen und Pelletofen weisen alle Heizgeräte Vor- und Nachteile auf. Eine Entscheidung für das richtige Gerät hängt dabei von den individuellen Wünschen ab. Erfahrungsgemäß fällt diese allerdings oft zwischen komfortablen sowie platzsparenden Gasöfen und Pelletöfen, die nachwachsende Brennstoffe verbrennen.

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