Preisvergleich: Erdgas, LNG und Flüssiggas
Wer mit Gas heizen möchte, hat grundsätzliche zwei Brennstoffe zur Auswahl. So gibt es neben Erdgas aus einer öffentlichen Leitung auch Flüssiggas, das Anbieter in der Regel per LKW nach Hause liefern. Welche Lösung günstiger ist, hängt unter anderem von den örtlichen Gegebenheiten ab. Aufschluss gibt aber auch ein Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas. Wie sich die Brennstoffpreise entwickelt haben, welche Tendenzen es gibt und wie viel Erdgas und Flüssiggas aktuell kosten, erklärt der folgende Beitrag.
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Die Themen im Überblick
- Erdgas und Flüssiggas: Wo ist der Unterschied?
- Einflussfaktoren auf die Preise der Energieträger
- Preisvergleich von Erdgas (LNG) und Flüssiggas
- Hauptbestandteile der Gas- und Flüssiggaspreise
- Anschluss und Installationskosten berücksichtigen
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Preisvergleich
Erdgas und Flüssiggas im Preisvergleich: Wo liegt der Unterschied
Bei Erdgas und Flüssiggas handelt es sich um gasförmige Brennstoffe. Sie haben meist einen fossilen Ursprung und lassen sich mit einer Gastherme, einer Brennstoffzelle oder einer Gas-Wärmepumpe zum Heizen nutzen.
- Erdgas entsteht über Millionen von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen und Tieren. Es ist in unterirdischen Lagerstätten zu finden und nur begrenzt auf der Erde vorhanden. Eine Alternative ist Biogas, das sich in Biogasanlagen aus Energiepflanzen oder Lebensmittelresten herstellen lässt. Grundbestandteil ist in beiden Fällen Methan, dessen Anteil von der Lagerstätte abhängt. Die Verteilung erfolgt in Pipelines und Rohrnetzen bis zum Hausanschluss. Möglich ist es aber auch, große Mengen Erdgas in tiefkalt verflüssigter Form zu transportieren. Experten sprechen dann von Liquefied Natural Gas oder kurz LNG.
- Flüssiggas (auch Propangas) entsteht zusammen mit Erdgas und Erdöl. Es lässt sich bei der Erdölraffinierung sowie bei der Förderung von Erdgas und Erdöl gewinnen und zählt ebenfalls zu den fossilen Energieträgern. Seit einigen Jahren stellen Produzenten auch Bio-Flüssiggas her, das sich aus biogenen Abfällen und teils gebrauchten Pflanzenölen gewinnen lässt. Eine Besonderheit des Energieträgers ist, dass er sich bereits bei Umgebungstemperatur mit geringen Druckwerten in die flüssige Phase überführen lässt. In dieser ist es möglich, das Gas mit Schiffen, Zügen und LKWs bis zum Verbraucher zu transportieren. Experten sprechen dabei von Liquefied Petroleum Gas oder kurz LPG.
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Für einen Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas ist es wichtig zu wissen, wo die Brennstoffe herkommen. Denn das hat einen großen Einfluss auf die Kosten, wie die letzten Jahre einmal mehr gezeigt haben.
Einflussfaktoren der Preise für Erdgas und Flüssiggas im Vergleich
Ganz gleich, ob Sie sich nach unserem Preisvergleich für Erdgas oder Flüssiggas entscheiden: Die Einflussfaktoren auf die Energiepreise sind in beiden Fällen vielfältig. Allen voran steht dabei das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Ist das Angebot knapp und die Nachfrage steigt, hat das in der Regel auch steigende Preise für Erdgas und Flüssiggas zur Folge. Im Umkehrschluss sorgt ein steigendes Angebot bei konstanter oder rückläufiger Nachfrage in der Regel für sinkende Energiepreise.
- Politische Entscheidungen: Neben den grundsätzlichen Marktmechanismen spielen aber auch andere Einflussfaktoren eine wichtige Rolle. Entscheidend sind dabei zum Beispiel politische Vorgaben. Deutlich macht das die Einführung der CO2-Abgabe, welche die Preise für Erdgas und Flüssiggas ansteigen lässt.
- Geopolitische Ereignisse: Aber auch geopolitische Ereignisse wirken sich spürbar auf den Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas aus. So stiegen die Kosten der Rohstoffe rapide an, als der Krieg in der Ukraine begann.
- Klima und Wetter: Oft unterschätzt ist darüber hinaus das Wetter. Während lange und kalte Winter durch eine höhere Nachfrage zu steigenden Preisen führen, kann sich eine ähnliche Entwicklung auch bei Trockenheit im Sommer zeigen. Und zwar immer dann, wenn die Pegelstände der Flüsse niedrig sind und Schiffe nicht mehr fahren können. Infolgedessen steht weniger Brennstoff zur Verfügung und die Preise steigen. Erklären lässt sich eine solche Entwicklung aber auch mit liegen gebliebenen Öltankern. Diese führen zu einem knapperen Angebot an Heizöl und dazu, dass flexible Verbraucher auf Gas umstellen.
- Art des Gastanks: Eine besondere Rolle beim Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas spielt der Flüssiggastank, den Kunden kaufen oder mieten können. Eigentümer können Lieferanten frei wählen und zahlen dafür in der Regel einige Cent weniger. Mieter oder Zähler-Kunden sind hingegen an einen Flüssiggasanbieter gebunden. Sie haben etwas höhere Gaspreise, müssen sich dafür aber nicht um Wartung und Instandhaltung der Anlage kümmern.
- Bestellzeitpunkt: Im Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas fällt auf, dass beide Rohstoffpreise schwanken. Wie viel Sie letztlich für die Energieträger ausgeben, hängt also auch vom Bestellzeitpunkt ab. Wann dieser günstig ist, lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit vorhersagen. Hier hilft nur die Beobachtung der entsprechenden Preisentwicklung.
Entscheidend ist außerdem die Bestell- oder Liefermenge. Je höher diese ist, umso günstiger sind die Preise für Erdgas und Flüssiggas im Vergleich. Besonders deutlich ist das am Flüssiggaspreis, da die Transportkosten hier eine größere Rolle spielen.
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Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas: Aktuell und in Zukunft
Die Preise für Flüssiggas unterscheiden sich je nach Region und Liefermenge. Sie liegen aktuell bei etwa 64,42 Cent pro Liter Flüssiggas inkl. MwSt. bei einer Abnahmemenge unter 3000 Liter Flüssiggas. Bestellen Sie mehr als 3000 Liter Flüssiggas, ergibt sich ein Preis von 63,25 Cent pro Liter inkl. MwSt. Der für einen Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas wichtige Energiepreis liegt umgerechnet bei 8,98 Cent pro Kilowattstunde (Brennwert) im deutschlandweiten Mittel. (Stand 17.07.2023)
Die Erdgaspreise variieren von Anbieter zu Anbieter und liegen aktuell bei etwa 12,70 Cent pro Kilowattstunde. Sie übersteigen die Flüssiggaspreise im Vergleich um 3,82 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr, hat das Mehrkosten von über 700 Euro zur Folge. Liegt der Verbrauch bei 10.000 Kilowattstunden, führen die Preise für Erdgas im Vergleich zu den Preisen für Flüssiggas immerhin zu Mehrausgaben von über 350 Euro. (Stand 07/2023)
Die folgende Grafik zeigt den Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas im Jahresverlauf:
Der Vergleich der Preise für Erdgas und Flüssiggas zeigt, dass LPG im Laufe des letzten Jahres immer günstiger war. Die Entwicklung ist gleichmäßiger und von weniger starken Schwankungen geprägt.
Wie sich die Rohstoffpreise in Zukunft entwickeln, ist aktuell schwer vorherzusehen. Langfristig gesehen steigen beiden durch die CO2-Abgabe und die Verknappung fossiler Energieträger an. Auch ein Umstieg auf Biogas und Bio-LPG ist durch die aufwendigere Herstellung mit einem Preisanstieg verbunden.
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Die Hauptbestandteile der Gas- und Flüssiggaspreise im Vergleich
Interessant für den Preisvergleich von Flüssiggas und Erdgas ist auch die Zusammensetzung der jeweiligen Rohstoffpreise. Denn diese geben Aufschluss auf Einflussfaktoren und ermöglichen es unter Umständen, die zukünftige Entwicklung besser abzuschätzen.
Erdgas-Preisbestandteile: So setzen sich die Erdgaspreise aktuell zusammen
Bei Erdgas sind folgende Faktoren zu nennen:
- Gasbeschaffung: Einkauf, Marketing/Vertrieb und Gewinnaufschlag (Marge)
- Gasverteilung: Netzentgelte, Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung
- Steuern und Abgaben: Mehrwertsteuer, Energiesteuer, CO2-Abgabe
Die Gasbeschaffung lässt sich vom Energieversorger beeinflussen und macht etwa 64 Prozent des Gesamtpreises aus. Die Gasverteilung hat einen Anteil von 12 Prozent und Steuern sowie Abgaben machen zusammen etwa 24 Prozent des Preises aus. Zu beachten ist hier, dass die Mehrwertsteuer bis 2024 auf 7 Prozent gesenkt wurde und die CO2-Abgabe jedes Jahr ansteigt. Ein Anstieg dieses Preisbestandteils ist damit unausweichlich. Die Erdgaspreise 2024 steigen damit aller Voraussicht nach wieder an.
Flüssiggas-Preisbestandteile: So setzen sich die Flüssiggaspreise zusammen
Bei Flüssiggas sind folgende Faktoren zu nennen:
- Brennstoffbeschaffung: Einkauf, Marketing, Vertrieb, Verwaltung und Marge
- Transport und Lagerung: Lagerung in Terminals und Transport per LKW
- Steuern und Abgaben: Mehrwertsteuer, Energiesteuer, CO2-Abgabe
Geht es um die Gestaltung der Preise für Flüssiggas im Vergleich zu Erdgas, können Rohstoffhändler auch hier nur die Beschaffungskosten beeinflussen. Diese liegen inklusive Verwaltung (13 Prozent) und Marge (7 Prozent) bei 75 Prozent des Gesamtpreises. Auf den Punkt Transport und Lagerung entfallen 13 Prozent, wobei steigende Treibstoffkosten zu einem Anstieg des Preisbestandteils führen. Steuern und Abgaben belaufen sich auf etwa 25 Prozent. Genau wie bei den Erdgaspreisen ist auch hier 2024 mit einem Anstieg zu rechnen, wenn Mehrwertsteuer und CO2-Abgabe ansteigen.
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Nicht vernachlässigen: Die Kosten für Gastank und Gasanschluss
Stehen Sie vor einer Entscheidung zwischen Erdgas und Flüssiggas, ist ein Preisvergleich hilfreich. Neben den Brennstoffpreisen sollten Sie dabei allerdings auch die Kosten für Gasanschluss oder Gastank berücksichtigen. Während der Erdgashausanschluss in Ein- und Zweifamilienhäusern mit 1.500 bis 3.000 Euro zu Buche schlägt, können Sie einen Flüssiggastank auch ohne Investitionskosten nutzen. Möglich ist das durch die Tankmiete für sehr geringe monatliche Beträge.
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FAQ: Häufige Fragen zu dem Erdgas und Flüssiggas Preisvergleich
Was beeinflusst den Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas?
Die Entwicklung der Energiepreise hängt von Angebot und Nachfrage ab. Einen großen Einfluss auf das Verhältnis haben dabei geopolitische Ereignisse und Wetterlagen. Aber auch politische Entscheidungen (CO2-Abgabe, Steuerpolitik etc.) sowie Bestell- bzw. Liefermengen und Transportkosten beeinflussen den Preisvergleich von Erd- und Flüssiggas. Geht es um die Flüssiggaspreise, hängen diese darüber hinaus auch davon ab, ob Sie einen Gastank kaufen oder mieten.
Was ist aktuell günstiger: Der Preis für Erdgas oder Flüssiggas?
Im Laufe des letzten Jahres war Flüssiggas im Preisvergleich mit Erdgas immer günstiger. Aktuell liegt die Differenz bei 3,82 Cent pro Kilowattstunde. Das hat Mehrkosten von rund 700 Euro zur Folge, wenn der Energiebedarf bei 20.000 Kilowattstunden liegt. Wer 15.000 Kilowattstunden an Heizenergie verbraucht, zahlt etwa 570 Euro mehr, wenn anstelle von Flüssiggas Erdgas zum Einsatz kommt.
Wie setzen sich die Energiepreise im Preisvergleich zusammen?
Einen großen Teil der Energiepreise machen die Beschaffungskosten für Einkauf, Marketing, Vertrieb, Verwaltung und Gewinnmarge aus. (65 bis 75 Prozent). Einen geringeren Anteil haben Ausgaben für Transport, Netzentgelte, Messung, Messstellenbetrieb und Abrechnung (7 bis 13 Prozent). Hinzu kommen Steuern und Abgaben (24 bis 25 Prozent).
Wie entwickeln sich die Preise für Erd- und Flüssiggas in Zukunft?
Ein fundierter Preisvergleich von Erdgas und Flüssiggas ist nur aktuell möglich. Mittel- und langfristig lassen sich jedoch Tendenzen angeben. Ab 2024 ist dabei mit einem stabilen oder steigenden Preisniveau bei beiden Brennstoffen zu rechnen. Dafür spricht die bis dahin reduzierte Mehrwertsteuer und die Anhebung der CO2-Abgabge. Langfristig könnte sich dieser Trend fortsetzen, da es sich bei beiden Energieträgern und fossile und nicht nachwachsende Rohstoffe handelt. Ein Umstieg auf Bio-Alternativen könnte für Abhilfe sorgen, geht zunächst aber ebenfalls mit höheren Kosten einher. Grund dafür sind aufwendigere Herstellungsverfahren, der Wegfall der CO2-Abgabe wirkt dabei jedoch begünstigend.
