Flüssiggastank stilllegen oder entsorgen: Die Kosten

Steigen Hausbesitzer von Flüssiggas auf Erdgas oder einen anderen Energieträger um, müssen sie den Flüssiggastank stilllegen oder entsorgen lassen. Dabei entfernen Fachfirmen das restliche Gas aus der Anlage. Sie prüfen, ob alles sicher ist und machen den Gastank vorübergehend unbrauchbar. Anschließend lassen sich die Anlagen verfüllen, umnutzen, verkaufen oder entsorgen. Flüssiggas1.de erklärt, wie das funktioniert und welche Kosten anfallen, wenn Hausbesitzer einen Flüssiggastank stilllegen oder entsorgen.

✅ Aktualisiert am 15.01.2021

Die Themen im Überblick

Typische Gründe für das Stilllegen von Flüssiggastanks

Gastanks bevorraten flüssige Brennstoffe, die Hausbesitzer zum Heizen nutzen können. Sie kommen immer dann infrage, wenn Alternativen wie Erdgas oder Fernwärme nicht verfügbar oder schlichtweg zu teuer sind. Darüber hinaus stellen Flüssiggasheizungen auch eine interessante Alternative zur Ölheizung dar. Denn anders als Heizöl ist Flüssiggas nicht gewässerschädigend und daher nahezu überall einsetzbar. Wir haben häufig Hausbesitzer, die einen Umbau einer Heizölheizung auf Flüssiggas vornehmen möchten.

Lebensdauer Gastank

Nach 30 bis 50 Jahren im Einsatz haben ober- sowie unterirdische Anlagen das rechnerische Lebensalter erreicht. Auch wenn viele Systeme länger halten, ist es wahrscheinlich, dass Hausbesitzer nach dieser Zeit ihren Flüssiggastank stilllegen oder entsorgen müssen. Im Vorteil sind die Kunden die den Flüssiggastank mieten, denn dann wird der Gastank abgeholt. Er lässt sich dann einfach durch einen neuen ersetzen, der die Heizung wie gewohnt mit ausreichend Energie versorgt.

Wechsel der Lagerungsart

Ein weiterer Grund: Hausbesitzer möchten den oberirdischen Flüssiggastank stilllegen und entsorgen, um einen Gastank unterirdisch zu installieren. Auf diese Weise verstecken sie die Tankanlage und profitieren von mehr Platz im Garten.

Aber auch dann, wenn Hausbesitzer auf ein anderes Heizsystem umstellen, benötigen sie den Gastank nicht mehr. Der Fall ist das zum Beispiel, wenn Versorger eine Gasleitung in die Straße legen und ein Gasanschluss möglich wird oder nach der Sanierung eine Wärmepumpe ins Haus kommt. Die Tankanlage ist dann fachgerecht außer Betrieb zu setzen, damit keine Gefahr von ihr ausgeht.

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Gründe, aus denen Gastanks stillzulegen und zu entsorgen sind:

    • altersbedingter Austausch der Gastankanlage nach 30 bis 40 Jahren
    • Umstellung von einem oberirdischen auf einen unterirdischen Tank
    • Wechsel des Heizsystems und Demontage der Flüssiggasheizung

Flüssiggastank stilllegen: Der Ablauf im Überblick

Entschließen sich Hausbesitzer dazu, den bestehenden Flüssiggastank stilllegen zu lassen, benötigen sie in jedem Fall die Unterstützung einer Fachfirma. Diese entfernt dabei zunächst das übrige Gas aus dem Flüssiggastank. Je nach Füllstand lässt sich dieses absaugen, in einen kleineren Flüssiggasbehälter umfüllen oder fachmännisch abfackeln.

Bei einem gekauften Flüssiggastank sollten Sie als erstes versuchen, ihren letzten Gaslieferanten zu kontaktieren und zu fragen, zu welchen Konditionen dieser möglicherweise bereit wäre, das Flüssiggas abzusaugen. Es gibt nur relativ wenige Fachfirmen, die Flüssiggas abfackeln, daher ist der Kontakt zu ihrem letzten Flüssiggas-Lieferanten oft die beste Option!

Ist Flüssiggas weder in der flüssigen noch in der gasförmigen Phase vorhanden, folgt eine Belüftungszeit. Dabei spült ein Gebläse die Anlage für mindestens 45 Minuten durch, um alle Gasreste gründlich zu entfernen.

Ob das richtig funktioniert hat, zeigt eine Gasmessung am Ende der Belüftungszeit. Schlagen die Gasprüfgeräte nicht aus, sodass die Messergebnisse unter den Grenzwerten liegen, gilt die Anlage als sicher. Die Fachfirma entfernt daraufhin die vorhandenen Armaturen, sodass eine erneute Befüllung ausgeschlossen ist. Der Flüssiggastank ist damit stillgelegt.

Spülen mit Stickstoff entfernt restliches Gas aus dem Tank

Reicht die Belüftungszeit nicht aus, um das Gas aus dem Gastank zu bekommen? In diesem Fall spülen Experten die Anlage auch mit gasförmigem Stickstoff, bevor sie den Flüssiggastank stilllegen. Das inerte Gas geht keine Reaktion mit den Flüssiggasresten ein. Es strömt allein durch Druckunterschiede, was auch Pumpen oder zusätzliche Ventilatoren überflüssig macht.

Unterirdische Gastanks ausbauen oder fachgerecht verfüllen

Lassen Hausbesitzer unterirdische Flüssiggastanks stilllegen, dürfen diese in vielen Fällen nicht ohne Weiteres im Erdreich verbleiben. So sind Tankanlagen in öffentlichen Bereichen genau wie überfahrbare Gastanks auszubauen. Alternativ können Anlagenbetreiber diese mit geeignetem Material verfüllen. Letzteres ist nötig, um Verformungen und Unfälle durch große Lasten zu vermeiden.

Achtung: Erneute Prüfung vor Schneid- und Schweißarbeiten

Einige Hausbesitzer lassen den Flüssiggastank stilllegen, um ihn dann als Zisterne (Regenwasserspeicher) weiter zu verwenden. Während das grundsätzlich kein Problem darstellt, dürfen sie Schneid- und Schweißarbeiten nicht ohne zusätzliche Prüfung durchführen. Denn im Laufe der Zeit kann es passieren, das Gasreste aus dem Tankmaterial ausdampfen. Bei Arbeiten am Flüssiggastank kann sich das Gas mit Luft vermischen und explodieren. Um das zu verhindern, prüft ein Sachverständiger die Anlage, auch wenn diese bereits vor längerer Zeit stillgelegt wurde. Ist zu viel Flüssiggas im Gastank, spülen Fachfirmen diesen erneut mit Stickstoff.

Auch die Wiederinbetriebnahme ist unter Umständen möglich

Haben Hausbesitzer den Flüssiggastank stilllegen, aber nicht entsorgen lassen? In diesem Fall ist es möglich, die Anlage später wieder in Betrieb zu nehmen. Ob das im Einzelfall funktioniert, hängt jedoch vom Zustand der Gastanks ab. Experten einer zugelassenen Überwachungsstelle (ZÜS) wie TÜV, DEKRA oder GTÜ führen dazu eine Prüfung vor der Wiederinbetriebnahme durch.

Achtung: Bei gemieteten Anlagen ist der Anbieter zuständig

Wer einen gekauften Flüssiggastank stilllegen und entsorgen möchte, kann sich an jede Fachfirma wenden. Bei Miettanks ist das anders: Denn diese sind Eigentum der Vermieter, die über das weitere Vorgehen entscheiden. Mit einer entsprechenden Einverständniserklärung haben Hausbesitzer aber auch hier freie Hand. Manchmal kann man den Flüssiggastank kaufen und diesen anschließend stilllegen. Wir empfehlen daher den Kontakt zur entsprechenden Mietfirma, um Probleme und böse Überraschungen von vornherein zu vermeiden.

Umnutzen oder entsorgen: Möglichkeiten nach der Stilllegung

Was passiert mit stillgelegten Gastanks? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer. Ist die Anlage grundsätzlich noch in Takt, können sie diese verkaufen. Sie bekommen eine gerechte Vergütung und sparen, wenn es beim Flüssiggastank Entsorgen um die Kosten geht. Alternativ dazu ist es aber auch möglich, die Gastanks als Zisterne oder Regenwasserspeicher weiter zu nutzen. Hausbesitzer können die Gastanks ungenutzt im Garten stehen oder fachgerecht entsorgen lassen.

Wichtig zu wissen: Wer sich für die Entsorgung entscheidet, sollte auch das nur von Fachfirmen erledigen lassen. Die Experten prüfen, ob die Demontage der Anlage gefahrlos möglich ist oder transportieren sie im Ganzen ab.

Stilllegen und Gastank entsorgen: Kosten und Spartipps

Lassen Hausbesitzer einen Flüssiggastank im Garten entsorgen, fallen Kosten für die Stilllegung und den Abtransport an. Wie hoch diese sind, hängt dabei von der Tankgröße und der Einbaulage ab. Grundsätzlich ist es günstiger, einen kleinen oberirdischen Flüssiggastank entsorgen zu lassen. Bei unterirdischen Anlagen kommen Ausgaben für Erdarbeiten hinzu. Teurer wird es außerdem auch dann, wenn sich noch viel Flüssiggas im Gastank befindet. Überschlägig können Hausbesitzer hier mit Kosten von 250 bis 1.000 Euro rechnen. Eine genaue Preisauskunft erhalten sie jedoch nur mit einem individuell erstellten Angebot.

Kosten sparen: Erdtank freilegen und Flüssiggas aufbrauchen

Wer beim Gastank Entsorgen Kosten sparen möchte, hat dazu verschiedene Möglichkeiten. So lohnt es sich bei unterirdischen Gastanks zum Beispiel, diese selbst freizulegen. Soll die Anlage weiter genutzt oder verkauft werden, ist dabei allerdings auf die Beschichtung zu achten.

Sinnvoll ist es darüber hinaus auch, den Gastank leer zu heizen – also das übrige Flüssiggas aufzubrauchen. Denn je mehr Flüssiggas im Gastank ist, umso höher sind die Kosten für die Entleerung. Einige Lieferanten zahlen auch eine Vergütung für die vorhandenen Restmengen. Hier lohnt es sich, vor dem Stilllegen genau nachzufragen.

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